Nordkorea führt Ebola-Quarantäne für einreisende Ausländer ein

Aus Angst vor der Ebola-Epidemie hat Nordkorea seine Einreisebestimmungen weiter verschärft. Alle Ausländer werden nach ihrer Ankunft in dem kommunistischen Land 21 Tage lang unter Quarantäne gestellt.

Medizinisches Personal am internationalen Flughafen in Pjöngjang (Bild: sda)

Aus Angst vor der Ebola-Epidemie hat Nordkorea seine Einreisebestimmungen weiter verschärft. Alle Ausländer werden nach ihrer Ankunft in dem kommunistischen Land 21 Tage lang unter Quarantäne gestellt.

Dies heisst es in einem Reisehinweis, den die britische Regierung am Donnerstag auf ihrer Website veröffentlichte. Reisende, die aus den Seuchengebieten stammen, würden «in einem von der Regierung benannten Hotel unter medizinische Beobachtung gestellt».

Die nordkoreanische Führung hatte offenbar alle diplomatischen Vertretungen in der Hauptstadt Pjöngjang schriftlich über die Verordnung informiert. Wer aus einem Ebola-freien Land stammt, soll demnach während der dreiwöchigen Quarantäne ebenfalls in Hotels untergebracht werden.

Verantwortlich hierfür seien in diesen Fällen die Organisationen, die den ausländischen Besuch betreuen. Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen werden laut dem Reisehinweis «in ihren jeweiligen Vertretungen unter Quarantäne gestellt».

Bisher keine Ebola-Fälle

Das abgeschottete Land, in dem bisher kein Ebola-Fall registriert wurde, hatte bereits in der vergangenen Woche verkündet, wegen der Ebola-Epidemie seine Grenzen für ausländische Touristen zu schliessen.

Nordkorea, das ohnehin nur von wenigen Ausländern besucht wird, hatte sich schon in der Vergangenheit aus Angst vor Seuchen noch weiter abgeschottet als üblich. So riegelte Pjöngjang auch 2003 wegen des grassierenden SARS-Virus seine Grenzen ab.

In Westafrika haben sich seit Jahresbeginn mehr als 10’000 Menschen mit Ebola angesteckt, fast 5000 von ihnen erlagen dem Erreger. Die US-Bundesstaaten New Jersey, New York und Kalifornien führten inzwischen eine 21-tägige Zwangsquarantäne für all diejenigen ein, die aus den am schwersten betroffenen Ländern in Westafrika zurückkommen und direkten Kontakt mit Kranken hatten.

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