Zwei Wochen nach der Entführung eines chinesischen Fischerboots hat Nordkorea das Boot mit seiner Besatzung wieder freigelassen. Alle 16 Fischer mit ihrem Boot seien sicher auf dem Weg zurück.
Dies meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag unter Berufung auf einen chinesischen Diplomaten in Pjöngjang. Der Besitzer des Boots hatte zuvor erklärt, bewaffnete Nordkoreaner hätten es am 6. Mai im Seegebiet zwischen den beiden Staaten unter ihre Kontrolle gebracht.
Demnach forderten die Männer, die wahrscheinlich den nordkoreanischen Streitkräften angehörten, 600’000 Yuan (rund 93’750 Franken) Lösegeld für die Freilassung der Seeleute.
Der Vorfall hatte bei chinesischen Medien und Internetnutzern zu wütenden Reaktionen geführt. Viele warfen den Behörden vor, sich nicht ausreichend um die Freilassung der Fischer zu bemühen. Die Staatszeitung «Global Times» schrieb in einem Kommentar, «die Regierung sollte Nordkorea wissen lassen, dass wir wütend sind», damit sich derartige Vorfälle nicht wiederholten.
Vergangenes Jahr waren bereits 29 Fischer von nicht identifizierten Nordkoreanern verschleppt worden, die ein Lösegeld von 1,2 Millionen Yuan forderten. Laut Xinhua wurde damals der Streit nach einer Intervention des chinesischen Aussenministeriums ohne Zahlung von Lösegeld gelöst.