Notfallpatienten des Universitätsspitals Basel können auf kürzere Wartezeiten hoffen: Mit dem Aufbau eines Notfall-Flusskonzeptes wollen die Verantwortlichen vor allem mit organisatorischen Massnahmen dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten künftig rascher informiert und abgeklärt werden.
Die wichtigste Neuerung in der Notfallstation betrifft die Diagnosestellung, wie das Universitätsspital am Mittwoch mitteilte. Vorgenommen wird die Diagnose künftig von einem erfahrenden Team von Notfallpflege und Ärzteschaft.
Standardisierte Fragestellungen sowie aufeinander abgestimmte Schnittstellen und Leistungseinheiten sollen für effizientere Abläufe sorgen. Rund ein Drittel der Notfallpatienten soll dadurch wesentlich schneller ärztliche Hilfe erhalten und insbesondere früher erfahren, ob eine Operation nötig ist oder eine Heimkehr am gleichen Tag möglich ist.
In einem nächsten Schritt soll in der Notfallstation eine Abklärungs- und Überwachungseinheit aufgebaut werden. Dort sollen aufwändigere, länger dauernde Abklärungen vorgenommen werden. In einem zentralen Cockpit können gleichzeitig bei mehrere Patienten Blutdruck, Sauerstoffsättigung und das Elektrokardiogramm überwacht werden.
Mit den organisatorischen Veränderungen einher geht die Erhöhung der professionellen Kompetenz. So verfügt ein immer höher Anteil des Pflegepersonals über ein zweijähriges Nachdiplomstudium in Notfallpflege. Immer mehr Ärzte haben zudem den Fähigkeitsausweis für klinische Notfallmedizin. Dagegen sinkt der Anteil von Assistenzärzten in der Notfallstation.
Das Universitätsspital Basel betreibt nach eigenen Angaben die grösste Notfallstation in der Deutschschweiz. Behandelt werden dort pro Jahr 45’000 Patientinnen und Patienten. Über die vergangenen Festtage wurde pro Tag im Schnitt 180 Personen registriert, so viele wie noch nie in dieser Periode. 42 Prozent der stationären Patienten des Unispitals treten über die Notfallstation ein.