Seit Anfang Jahr laufen die Telefondrähte bei der Helpline des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) heiss. Es wurden so viele Anrufe registriert wie noch nie seit Einführung dieser Dienstleistung. Grund dafür sind auch die jüngsten Terroranschläge.
Bei der EDA-Helpline sind alleine im Juli 7214 Anfragen eingegangen. Das ist der höchste Wert, seit das Hilfsangebot des Bundes für Schweizerinnen und Schweizer im In- und Ausland vor fünf Jahren geschaffen wurde. EDA-Sprecher Stefan von Below bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda einen entsprechenden Bericht der «NZZ am Sonntag».
Die Statistik zeigt: In jedem Monat des laufenden Jahres lag die Anruferzahl über jener der Vorjahre. Die Helpline wird seit 2011 jährlich immer reger genutzt. Dieses Jahr ist die Zunahme der telefonischen und schriftlichen Anfragen von rund 18 Prozent aber besonders augenfällig. Insgesamt erwartet das EDA fürs gesamte Jahr rund 65’000 Anfragen.
Auch online ein Ansturm
Auch die Onlineplattform Itineris für Auslandreisende erfreut sich grosser Beliebtheit. Mitte August waren gut 72’000 Personen registriert. Wer sich vor seiner Reise unter Angabe der Personalien, der Reiseroute sowie der Kontaktdaten registriert, wird vom EDA im Ernstfall kontaktiert – etwa beim Ausbruch gewaltsamer Konflikte oder im Fall von Naturkatastrophen im Zielland.
Je nach Jahres- und Reisezeit variieren die Länder, welche das Interesse der Reisenden wecken. Aktuell sind es die USA, die Türkei und Thailand.
Wachsende Unsicherheit
Am häufigsten interessieren Schweizer Touristen die konsularischen Dienstleistungen im Reiseland sowie die Visa- und Einreisevorschriften. Auch ausländische Gäste, die in die Schweiz reisen wollen, lassen sich oft zu diesen Themen beraten. Während der Hauptreisezeit melden sich zudem täglich Reisende bei der Helpline des Bundes, weil sie ihren Pass oder ihre Identitätskarte durch Diebstahl oder Eigenverschulden verloren haben.
Doch eine grosse Menge an Anfragen ist auch eine Folge der zunehmenden Unsicherheit und Instabilität in und um Europa. Kurz nach dem Anschlag in Nizza gingen laut EDA zahlreiche Suchmeldungen von besorgten Angehörigen ein. Auch nach dem Putschversuch in der Türkei liefen die Drähte in Bern heiss. Da weniger Touristen Länder wie Tunesien und Ägypten bereisen, verzeichnet der Bund dagegen weniger Anfragen aus diesen Ländern.