Novartis-Chef Joe Jimenez macht Belegschaft in Nyon Hoffnung

Novartis-Konzernchef Joe Jimenez hat am Freitag überraschend das vor der Schliessung stehende Werk von Nyon-Prangins VD besucht. Er erläuterte Angestellten die Gründe für die angekündigten Einsparungen und liess etwas Hoffnung keimen.

"Ich antworte nicht auf Ultimaten", sagt Novartis-Chef Joe Jimenez (Archiv) (Bild: sda)

Novartis-Konzernchef Joe Jimenez hat am Freitag überraschend das vor der Schliessung stehende Werk von Nyon-Prangins VD besucht. Er erläuterte Angestellten die Gründe für die angekündigten Einsparungen und liess etwas Hoffnung keimen.

Sein Wunsch sei, das Werk offen zu halten, sagte der Amerikaner in einem Interview mit dem Internetportal der Zeitung „Le Temps“, nachdem die Angestellten am Mittwoch einen Warnstreik durchgeführt hatten.

Er könne den längerfristigen Fortbestand des Werkes nicht garantieren, „wir müssen Mittel finden, um die Kosten zu reduzieren“. Er werde aber alle Vorschläge im laufenden Konsultationsverfahren aufmerksam prüfen, erklärte Jimenez.

Kein Freund von Ultimaten

Die Angestellten hatten den Besuch von Jimenez gefordert. Er habe immer ein Treffen geplant. Und er hätte es früher gemacht, wenn es nicht das Ultimatum der Gewerkschaft Unia gegeben hätte. „Ich antworte nicht auf Ultimaten“, sagte Jimenez.

Am Abend teilte der Konzern mit, Novartis stehe zurzeit im Dialog mit den Kantonen Basel-Stadt und Waadt sowie mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die am 11. November geschaffene Arbeitsgruppe werde sich erstmals am 21. November in Lausanne treffen. Das Konsultationsverfahren zwischen den Arbeitnehmervertretern des Werks Nyon/Prangins und dem Management von Novartis verlaufe parallel dazu und werde bis am 16. Dezember dauern.

Novartis hatte Ende Oktober angekündigt, weltweit 2000 Stellen zu streichen, darunter 760 in Basel und alle 320 in Nyon. Als Grund nannte der Konzern, der weiterhin Milliardengewinne schreibt, den Druck auf die Preise im Gesundheitswesen.

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