Novartis erzielt wegen Abschreiber weniger Gewinn

Novartis hat 2011 einen Reingewinn von 9,25 Mrd. Dollar erzielt und damit 7 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Der zunehmende Preisdruck in der Pharmabranche und ablaufende Patente dürften dem Medikamentenkonzern aber weiterhin Kopfschmerzen bereiten.

Mehr Umsatz, weniger Gewinn: Pharmamulti Novartis (Archiv) (Bild: sda)

Novartis hat 2011 einen Reingewinn von 9,25 Mrd. Dollar erzielt und damit 7 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Der zunehmende Preisdruck in der Pharmabranche und ablaufende Patente dürften dem Medikamentenkonzern aber weiterhin Kopfschmerzen bereiten.

Wie Novartis am Mittwoch mitteilte, sank der Gewinn allein im vierten Quartal um 47 Prozent. Verantwortlich dafür seien ausserordentliche Aufwendungen in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar, darunter ein Abschreiber von 903 Mio. Dollar für den Blutdrucksenker Rasilez/Tekturna.

Der Nettoumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2011 auf 58,57 Mrd. Dollar, was einem Wachstum von 16 Prozent entspricht. Beim operativen Ergebnis kam Novartis auf 11 Mrd. Dollar. Dies sind 5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Preisdruck und ablaufende Patente

Bereits im Jahr 2011 hatte Novartis unter negativen Einflüssen zu leiden, die den Konzern auch in den kommenden Jahren beschäftigen dürften. Zum einen versuchen die Regierungen in den Industriestaaten, die durch Überalterung der Bevölkerung bedingten überbordenden Gesundheitskosten durch Preissenkungen bei den Medikamenten zu drücken.

Zum anderen laufen bei Novartis in den nächsten Jahren diverse Patente aus. Das bekannteste ist Diovan, ebenfalls ein Medikament gegen Bluthochdruck, das über 13 Prozent Anteil am Weltmarkt hat. Nur schon im vierten Quartal 2011 wies Diovan Umsatzeinbussen in Höhe von 1,3 Mrd. Dollar auf.

Für 2012 rechnet Novartis-Konzernchef Joe Jimenez mit weiteren Verlusten durch die Generika-Konkurrenz. Davon betroffen sei nebst Diovan auch das Krebsmedikament Femara. Die erwarteten Umsatzeinbussen beziffert Jimenez auf rund 2,5 Mrd. Dollar, drei Fünftel davon fallen auf Diovan.

Gilenya gilt noch immer als Hoffnungsträger

Hohe Erwartungen setzt Novartis weiterhin in Gilenya, ein Medikament gegen die Nervenkrankheit Multiple Sklerose. Allerdings hat die EU-Arzneimittelbehörde erst kürzlich eine Untersuchung gegen Gilenya eingeleitet, nachdem Bedenken über Nebenwirkungen aufgekommen waren. Der Jahresumsatz mit dem Medikament konnte dennoch von 15 auf 494 Mio. Dollar gesteigert werden.

Als vielversprechend betrachtet Novartis auch das Nierenkrebsmittel Afinitor, das in den wichtigen Märkten ein starkes Wachstum verzeichnet habe. Der Gesamtumsatz des Medikaments stieg 2011 von 243 auf 443 Mio. Dollar.

Nächster Artikel