Novartis-Interimspräsident bei ThyssenKrupp im Gespräch

Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sitzt ein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern. In Branchenkreisen und Medien fiel auch der Name Ulrich Lehner. Er ist nach dem Abgang von Daniel Vasella derzeit Interimspräsident von Novartis.

Ulrich Lehner ist Interimspräsident bei Novartis (Archiv) (Bild: sda)

Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sitzt ein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern. In Branchenkreisen und Medien fiel auch der Name Ulrich Lehner. Er ist nach dem Abgang von Daniel Vasella derzeit Interimspräsident von Novartis.

Lehner sei der wahrscheinliche Nachfolger von Cromme, berichtete die Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“.

Der 66-jährige Ingenieur und promovierte Ökonom, ist seit 2008 Mitglied des Aufsichtsrates bei TyssenKrupp. Er hat aber noch zahlreiche andere Mandate in Aufsichts- und Verwaltungsräten.

Neben Novartis und der Deutschen Telekom kontrolliert er die Geschäfte von Henkel und Eon. Bei Novartis übergibt er das Präsidium voraussichtlich im August an Jörg Reinhardt, dem eigentlichen Nachfolger von Daniel Vasella.

Lehner hat nach dem Abgang des langjährigen Novartis-Präsidenten nach der letzten Generalversammlung die Leitung des Gremiums interimistisch übernommen. Zuvor war er Vizepräsident.

Ausserdem ist er Präsident der IHK Düsseldorf. Ein Sprecher von ThyssenKrupp wollte zu dieser Personalie auf dpa-Anfrage keine Stellung nehmen.

Cromme hatte am Freitag überraschend angekündigt, sich zum 31. März vollständig aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Hintergrund sind das Milliarden-Debakel der Stahlwerke in Amerika, Kartellverstösse und Korruptionsfälle.

Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen einen Verlust von 5 Mrd. Euro verbucht. Für die Fehlentwicklungen wurde Cromme, der auch Aufsichtsratschef von Siemens ist, mitverantwortlich gemacht. Auch die Krupp-Stiftung, mit rund 25 Prozent das eigentliche Machtzentrum des Konzern, wird der Manager verlassen.

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