Der Pharmakonzern Novartis muss in den USA mit einem Gerichtsverfahren wegen des Verdachts auf Schmiergeldzahlungen an Ärzte rechnen. Ein Bundesrichter am Bezirksgericht Manhattan entschied am Dienstag, dass eine von der Regierung eingereichte Klage zugelassen wird.
Die US-Behörden werfen Novartis vor, Ärzten üppige Rednerhonorare und teure Essen bezahlt zu haben. Als Gegenleistung sollten die Ärzte vermehrt Novartis-Medikamente gegen Bluthochdruck und Diabetes verschreiben. Dadurch seien die staatlichen Gesundheitsprogramme Medicare und Medicaid, welche die Kosten für die Behandlung übernahmen, um Millionenbeträge geschädigt worden.
Eine Novartis-Sprecherin sagte, der Konzern werde sich weiterhin gegen die Vorwürfe verteidigen. Novartis wird beschuldigt, in einem Jahrzehnt für über 38’000 Vortragsveranstaltungen mehr als 65 Millionen Dollar ausgegeben zu haben. Bei den Veranstaltungen soll es sich eher um gesellschaftliche Anlässe als um Arbeitstreffen gehandelt haben.
Die Klage richtet sich gegen eine im US-Bundesstaat New Jersey ansässige Novartis-Tochtergesellschaft. Der Fall betrifft eine von zwei im April vergangenen Jahres eingereichten Klagen. Im zweiten Fall hatte eine Bundesrichterin bereits im August entschieden, die meisten Klagepunkte zuzulassen.