Novartis will mit dem Abbau von 2000 Stellen, davon 1100 in der Schweiz, rund 200 Mio. Dollar pro Jahr sparen. Bis die Einsparungen voll wirksam würden, dürfte es aber drei bis fünf Jahre dauern, sagte Konzernchef Joseph Jimenez. Denn es brauche Zeit, bis die Produktion nach den Verlagerungen wieder reibungslos funktioniere.
Novartis plane die Schliessung einer Chemieanlage auf dem firmeneigenen Campus in Basel und einer Fabrik für rezeptfreie Medikamente in Nyon VD. Diese Aktivitäten sollen an andere Novartis-Standorte oder an Drittanbieter verlagert werden, wie Jimenez in einer Telefonkonferenz am Dienstag erklärte. Dadurch gingen in der Schweiz rund 1100 Stellen verloren.
Auf der anderen Seite wolle Novartis in China, Indien und anderen Billiglohnländern 700 Jobs aufbauen, sagte Jimenez. Schuld am Stellenabbau sei vor allem der Preisdruck der hochverschuldeten Staaten auf die Medikamente. Im diesem Jahr seien die Preise im europäischen Pharmageschäft um rund 5 Prozent gesunken.
Zudem drückten Generika auf die Umsätze. Der starke Franken habe kaum eine Rolle bei dem Streichungsentscheid gespielt, sagte Jimenez.
Keine Besserung in Sicht
Und der Preisdruck dürfte anhalten: „Ich glaube nicht, dass das Umfeld in den nächsten zwei bis drei Jahren materiell besser wird“, sagte Jimenez.
Dabei stehe Novartis noch besser da als eine Reihe von Konkurrenten. Nur 55 Prozent der Novartis-Verkäufe seien Medikamente, die in irgendeiner Form von Rückvergütungen an die Patienten abhingen. Bei gewissen Konkurrenten belaufe sich dieser Umsatzanteil gar auf 90 Prozent.
Auf der anderen Seite kosten der Stellenabbau und die Verlagerungen eine Stange Geld. Laut Jimenez werde das vierte Quartal mit Einmalkosten von 300 Mio. Dollar belastet. Im nächsten Jahr sei der Aufwand nur noch „sehr gering“.