Nur noch 55 Maui-Delfine ziehen vor Neuseeland ihre Kreise

Nur noch 55 erwachsene Exemplare des Maui-Delfins ziehen einer Zählung zufolge vor Neuseeland ihre Kreise. Damit seien die kleinsten und seltensten Meeresdelfine der Welt akut vom Aussterben bedroht, teilte der Naturschutzbund Nabu am Donnerstag in Berlin mit.

Als Beifang verendet: Ein Maui-Delfin (Archivbild aus dem Jahr 2008) (Bild: sda)

Nur noch 55 erwachsene Exemplare des Maui-Delfins ziehen einer Zählung zufolge vor Neuseeland ihre Kreise. Damit seien die kleinsten und seltensten Meeresdelfine der Welt akut vom Aussterben bedroht, teilte der Naturschutzbund Nabu am Donnerstag in Berlin mit.

Es sei davon auszugehen, dass seit der Zählung im Jahr 2010/2011 weitere Tiere ums Leben gekommen seien. „Es gibt weniger als 20 fortpflanzungsfähige Weibchen“, erklärte Nabu-Vizepräsident Thomas Tennhardt. 2004 waren noch 111 Delfine gezählt worden.

Maui-Delfine sind eine Unterart des ebenfalls gefährdeten Hector-Delfins. Sie leben ausschliesslich in den flachen Küstengewässern der westlichen Nordinsel Neuseelands.

Nach Angaben der Naturschützer vermehren sie sich sehr langsam. So brauchen Weibchen sechs bis neun Jahre zur Geschlechtsreife und bekommen nur alle zwei bis vier Jahre Junge.

Seit in den 1970er Jahren Nylon-Kiemennetze eingeführt wurden, in denen sich die Tiere als Beifang verheddern, sei der Bestand um mehr als 90 Prozent gesunken, erklärte der Nabu. Die neuseeländische Regierung erwägt, die Schutzgebiete zu erweitern, stösst aber auf grossen Widerstand der Fischereiindustrie.

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