Eric Nussbaumer erhält einen Gnadenpenalty, der Kanton möchte dem Bund dem Meister zeigen, die Kräfte gehen nach zehn Minuten aus. Das geschieht, wenn Politiker Fussball spielen.
Wir waren nicht dabei. Aber auch so dürfen wir ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass ein kleines Textlein zum Spiel des FC Landrat gegen den FC Nationalrat vom Dienstagabend in dieser viel zu grossen Arena in Thun nur unter gnädigen Umständen in der Doppelspitze erscheinen darf. Denn hier geht es ja eigentlich um richtigen Fussball.
Und nicht um Politik. Keine Angst: All die stumpfsinnigen «Rechter Flügel» «Linker Flügel»-Vergleiche, die man sonst so gerne nach einem Politikermätschli bemüht, werden Sie hier nicht lesen. Auch keinen Matchbericht (also nicht so richtig). Auch keinen Stimmungsbericht (leider hat der Fotograf und Masseur und Brummi-Fahrer und ehemalige SD-Landrat Josua M. Studer seine Bilder in einer etwas dürftigen Auflösung geschickt. Sonst könnten wir Ihnen hier noch SVP-Landrätin Rosmarie Brunner mit zwei Cheerleader-Pompons zeigen. Köstlich!). Nein, wir wollen es nüchtern halten. Der FC Landrat wollte beim Spiel zu Ehren von Nationalratspräsidentin Maya Graf (die in der ersten Hälfte bei den nationalen Parlamentarier-Mannschaft mitrannte) dem Bund mal so richtig den Meister zeiiii pfffff… und dann war die Luft draussen. Zehn Minuten dauerte der Sturmlauf, danach kam nichts mehr.
Mit Dank an Hannes Schweizer
Logische Konsequenz: Kantersieg. Tore durch Wasserfallen, Grossen und – Nussbaumer. Der Captain des FC Landrats konnte ein kleines Erfolgserlebnis gebrauchen. «Das habe ich ihm gerne verschafft», sagte SP-Landrat Hannes Schweizer am Tag danach. «Der muss wieder mal treffen.» Uns so fuhr Schweizer im 16er die Hand raus, Nussbaumer nahm Anlauf und versenkte den Penalty mit Schmackes, Koeman-Style unter die Latte. Bravo, Eric Nussbaumer. In ein paar Wochen wird es gegen Thomas Weber (der ist glaub eher der Guggenmusiker als der Fussballer) nicht mehr ganz so einfach.