Die NZZ-Mediengruppe will personell und finanziell in den Ausbau des digitalen Angebotes investieren. Der Verwaltungsrat hat für das laufende und das nächste Jahr rund 10 Millionen Franken bewilligt, wie das Unternehmen mitteilte.
Im Zentrum der Neuausrichtung stehe der Ausbau der Produktpalette in den Bereichen Online und Mobile, heisst es in der Mitteilung. «Wir wollen uns mit unserem Angebot noch stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientieren», sagte NZZ-Mediensprecherin Bettina Schibli auf Anfrage. Die publizistischen Angebote sollen zeitlich und örtlich unabhängig zur Verfügung stehen.
Den Ausbau der digitalen Angebote begründet das Unternehmen mit dem grundlegenden Wandel der Medienlandschaft mit sinkenden Auflagen und rückläufigen Werbeeinnahmen im Printbereich. Das Kundenbedürfnis verlagere sich immer stärker von der klassischen Zeitungslektüre hin zur Nutzung von Online- und mobilen Medien.
Die bereits konvergent für Online und Print arbeitende Redaktion soll so um- und ausgebaut werden, dass sie schneller als bisher auf sich verändernde Marktanforderungen reagieren kann. Angestrebt werde eine organisatorische Entflechtung von Inhaltherstellung, Editierung und Produktion, heisst es in der Mitteilung.
Printausgabe bleibt Pfeiler
Die Printausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung» soll weiterhin ein tragender Pfeiler des publizistischen Angebotes bleiben. Sie soll jedoch vermehrt auf Einordnung, Wertung und Hintergrundinformationen“ ausgerichtet werden.
Zur Neuausrichtung gehört weiter die Prüfung einer sprachregionalen geografischen Expansion im deutschsprachigen Raum sowie die Erweiterung des publizistiknahen Servicegeschäftes in den Gebieten Konferenzen, Wirtschaftsinformationen, Personal Finance und Gesundheit.
Analog zu der kürzlich angekündigten Übernahme von Moneyhouse würden weitere Akquisitionen nicht ausgeschlossen, wird Veit Denger, CEO der NZZ-Mediengruppe zitiert. Dies allerdings nur, wenn sie dem Ausbau des Kerngeschäftes dienten. Eine breite Diversifizierung ziehe das Unternehmen nicht in Betracht.
Die Investitionen in die digitalen Angebote werden laut der NZZ-Mediengruppe das Betriebsergebnis des Unternehmens in den kommenden zwei Jahren erheblich belasten. Das Medienunternehmen vertraut jedoch darauf, dass die Kunden bereit sind, für die digitalen journalistischen Leistungen zu bezahlen.