US-Präsident Barack Obama hat die Amerikaner ermahnt, angesichts des lebensgefährlichen Ebola-Virus‘ nicht in Angst oder Hysterie zu verfallen. «Wir müssen uns von der Wissenschaft leiten lassen», sagte Obama in seiner wöchentlichen Video-Ansprache.
In den USA handle es sich auch nicht um einen «Ausbruch» oder eine «Epidemie», sondern lediglich um drei bekannte Fälle bei mehr als 300 Millionen Einwohnern. «Wir müssen das in der richtigen Perspektive sehen.» Jedes Jahr stürben Tausende Amerikaner an der Grippe.
Zu den Diskussionen über ein mögliches Flugverbot für Reisende aus den betroffenen Ländern sagte Obama, die USA könnten sich nicht einfach von Westafrika abschneiden. «Der Versuch, eine gesamte Region von der Welt abzuschotten – wenn das überhaupt möglich wäre – könnte die Lage tatsächlich verschlimmern.»
Die USA würden die globalen Bemühungen im Kampf gegen das Virus in Liberia, Sierra Leone und Guinea weiter anführen, um die Krankheit an ihrer Quelle zu stoppen, sagte Obama weiter.
Kuba bietet USA Zusammenarbeit an
Unterdessen bot der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro den USA eine Zusammenarbeit im Kampf gegen Ebola an. Eine Kooperation mit den USA stünde im Zeichen des Weltfriedens, schrieb der 88-Jährige in einem Artikel der Parteizeitung «Granma». US-Aussenminister John Kerry bedankte sich umgehend.
Kuba hat bereits 165 Ärzte und Pfleger nach Sierra Leone geschickt. Fast 300 weitere Mediziner sollen bald nach Liberia und Guinea reisen. Am kommenden Montag treffen sich Vertreter der linksgerichteten Staatengemeinschaft Alba zu einem Ebola-Gipfel in der kubanischen Hauptstadt Havanna.
Bislang sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 4500 Menschen der Seuche zum Opfer gefallen. Weitere 9000 sollen infiziert sein.