Obama fordert nach Schulmassaker Schritte gegen Waffengewalt

US-Präsident Barack Obama hat den Angehörigen der Opfer des Amoklaufs an einer Grundschule in Connecticut sein Mitgefühl ausgesprochen. An einer Trauerfeier in Newtown forderte Obama entschlossenes Handeln gegen die Waffengewalt.

US-Präsident Barack Obama an der Trauerfeier in Newtown (Bild: sda)

US-Präsident Barack Obama hat den Angehörigen der Opfer des Amoklaufs an einer Grundschule in Connecticut sein Mitgefühl ausgesprochen. An einer Trauerfeier in Newtown forderte Obama entschlossenes Handeln gegen die Waffengewalt.

In einer ebenso bewegenden wie kraftvollen Rede sagte Obama am Sonntagabend (Ortszeit), es sei das vierte Mal in seiner Präsidentschaft, dass er nach einer Massenschiesserei in eine trauernde Gemeinde komme, um Trost zu spenden.

„Wir können das nicht mehr tolerieren. Diese Tragödien müssen enden“, sagte Obama vor den trauernden Angehörigen und Gemeindemitgliedern.

Der Präsident kündigte zwar nicht direkt Schritte zu einer Verschärfung von Waffengesetzen an. Aber er versprach, in den kommenden Wochen werde er die Macht seines Amtes nutzen, um gemeinsam mit der Polizei, Psychologen, Eltern und Lehrern darüber zu beraten, wie solche Tragödien wie in Newtown zu verhindern seien.

„Wir tun nicht genug“

Der Präsident, selbst Vater von zwei Töchtern, sagte, es sei die erste Pflicht der Gesellschaft, ihre Kinder zu schützen. Er stellte die Frage, ob die USA als Nation wirklich diese Pflicht erfüllten. „Die Antwort ist nein. Wir tun nicht genug.“

Obama räumte ein, dass „kein einziges Gesetz oder Bündel von Gesetzen Böses ausrotten kann“. Aber das sei keine Entschuldigung für Untätigkeit. „Ganz sicher können wir es besser machen als bisher.“ Es gebe keine andere Wahl.

Die Familien seien in ihrer Trauer nicht allein, versicherte Obama. Menschen im ganzen Land weinten mit ihnen und beteten für sie. Er wisse jedoch, dass Worte die Trauer nicht lindern könnten. Zum Schluss seiner Rede verlas er die Vornahmen der 26 Opfer. „Gott hat sie alle nach Hause gerufen“, sagte er.

Vor der Trauerfeier hatte der Präsident sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Familien der Opfer und den Rettungskräften getroffen. Dem Gouverneur von Connecticut, Dannel Malloy, sagte Obama, Freitag sei der schwierigste Tag seiner Präsidentschaft gewesen.

Motiv weiter unklar

Ein 20-Jähriger hatte am vergangen Freitag in einer Grundschule in Newtown 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene erschossen, bevor er sich selbst tötete. Auch seine Mutter wurde erschossen in ihrem Wohnhaus aufgefunden.

Die Polizei in Newtown hatte am Sonntag zugeben müssen, dass das Motiv des Täters weiter im Dunkeln liegt. Wie Paul Vance von der Staatspolizei in Connecticut mitteilte, gab der Täter Hunderte von Schüssen ab – und hatte noch mehrere hundert Schuss Munition, als er sich selbst tötete.

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