Obama nominiert Republikaner Comey als FBI-Chef

US-Präsident Barack Obama hat am Freitag den Republikaner James Comey als künftigen Chef der Bundespolizei FBI nominiert. Comey soll im September Robert Mueller ablösen, der die Behörde zwölf Jahre lang geleitet hat. Der Senat muss seiner Berufung noch zustimmen.

Obamas Wunschkandidat: der Republikaner James Comey (Bild: sda)

US-Präsident Barack Obama hat am Freitag den Republikaner James Comey als künftigen Chef der Bundespolizei FBI nominiert. Comey soll im September Robert Mueller ablösen, der die Behörde zwölf Jahre lang geleitet hat. Der Senat muss seiner Berufung noch zustimmen.

Comey wurde am 14. Dezember 1960 in Yonkers im US-Staat New York geboren. 1985 schloss er sein Rechtsstudium an der University of Chicago ab. Als Staatsanwalt für Virginia trug er verschiedenen Angaben zufolge dazu bei, die hohe Mordrate in dem US-Bundesstaat zu senken.

Internationale Aufmerksamkeit erhielt Comey 2001, als er die Anklage wegen des Terroranschlags auf den Wohnkomplex Khobar Towers in Saudi-Arabien vorantrieb, bei dem 5 Jahre zuvor 19 US-Amerikaner getötet worden waren. Später wurde der 2,03 Meter grosse Comey Staatsanwalt in der Metropolenregion New York – ein prestigereicher Posten.

Gegen Lauschangriffe

Von 2003 bis 2005 war Comey stellvertretender US-Justizminister in der Regierung von George W. Bush. US-Medien beschreiben eine filmreife Auseinandersetzung mit Comey am Krankenbett seines damaligen Chefs, Justizminister John Ashcroft.

Im Mittelpunkt standen Bemühungen der Bush-Administration, ein Programm für Lauschangriffe zur Terrorabwehr jeweils ohne richterliche Beschlüsse zu verlängern – eine Massnahme, gegen die sich Comey vehement wandte.

Regierungsbeamte versuchten, Comey zu umgehen, indem sie Ashcroft im Spital eine Unterschrift abzuluchsen versuchten. Mit Hilfe von Comey konnte das verhindert werden. Bush wurde am Ende zu Änderungen an dem Programm gezwungen. Comey wird das im demokratischen Lager noch heute hoch angerechnet.

Anti-Terror-Massnahmen unterstützt

Liberale Kritiker halten Comey indes vor, dass er andere Programme der Bush-Zeit unterstützte. Als Beispiele nennen sie die Gefangenschaft von Terrorverdächtigen in Guantánamo mit offenem Ende – zumeist ohne Anklage, geschweige denn einen Prozess. Comey sei auch nicht als Gegner von Foltermethoden bei Verhören Terrorverdächtiger hervorgetreten.

2005 wechselte der Republikaner zum Rüstungskonzern Lockheed Martin und später zum Hedgefonds Bridgewater Associates. Seit Januar 2013 lehrt er Recht an der Eliteuniversität Columbia in New York. Comey ist verheiratet und hat fünf Kinder.

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