Der Schweizer Radsport hat ein neues Zuhause. Im Beisein von Fabian Cancellara und Bundespräsident Ueli Maurer feiern 700 geladene Gäste in Grenchen die Eröffnung des Velodrome Suisse.
«Es könnte die Geburtsstätte werden von neuen Weltmeistern und neuen Cancellaras», blickte Initiator Andy Rihs bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Radzentrums bereits voraus. Der Unternehmer, der den Radsport seit Jahren unter anderem als Sponsor des BMC-Teams unterstützt, hat in der Zeit von nur drei Jahren die neue Halle initiiert und bauen lassen. Am Freitag fand nach einer Bauzeit von einem Jahr die offizielle Eröffnung statt. Am Sonntag wird die Halle mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit übergeben.
Den Bahnfahrern steht neu nicht nur das einzige Oval in der Schweiz mit olympischen Massen (Länge von 250 m) zur Verfügung, das Velodrome ist seit einigen Tagen auch der neue Geschäftssitz von Swiss Cycling. In Grenchen soll ein ganzheitliches Leistungszentrum für alle Sparten des Radsports entstehen. Der Komplex umfasst nicht nur Büro- und Konferenzräume, sondern auch ein Fitnesscenter, medizinische Einrichtungen und sogar Hotelzimmer für die Athleten.
Fabian Cancellara, der an der Eröffnungsfeier wie Franco Marvulli, Mathias Frank und zahlreichen weiteren Elitefahrern ein paar Runden drehte, bezeichnete das Velodrome als «Meilenstein» für den Schweizer Radsport. «So etwas hat in der Schweiz bisher gefehlt und wird der Entwicklung unseres Sports mit Sicherheit sehr dienlich sein.»
Der Bau kostete knapp 17 Millionen Franken. Erstellt wurde das Projekt von einer eigens gegründeten Stiftung. Finanziert wurde es zu einem grossen Teil privat. Rihs selbst steuerte zwei Millionen Franken bei. Rund 80 Prozent der Kosten sind gedeckt. Den Rest sollen weitere Donatoren beisteuern. Auch die Bevölkerung Grenchens steht geschlossen hinter dem neuen Sportzentrum; sie bewilligten das Projekt und die öffentlichen Gelder mit nur einer (!) Gegenstimme.