Obama prangert wachsende soziale Kluft in den USA an

US-Präsident Barack Obama hat die wachsende soziale Kluft in seinem Land angeprangert. Bei einem Auftritt in der Kleinstadt Osawatomie im US-Bundesstaat Kansas kündigte er einen Kampf für mehr Fairness für die amerikanische Mittelschicht an.

Obama bei seinem Besuch in der Kleinstadt Osawatomie (Bild: sda)

US-Präsident Barack Obama hat die wachsende soziale Kluft in seinem Land angeprangert. Bei einem Auftritt in der Kleinstadt Osawatomie im US-Bundesstaat Kansas kündigte er einen Kampf für mehr Fairness für die amerikanische Mittelschicht an.

„Die ganz oben an der Spitze sind durch ihre Einkommen und Investitionen reicher geworden als jemals zuvor, alle anderen aber müssen mit Kosten kämpfen, die wachsen, und Löhnen, die das nicht tun“, sagte Obama am Dienstag.

Diese zunehmende Ungleichheit strafe das Versprechen des amerikanischen Traums Lügen, dass es jeder schaffen könne, wenn er nur wolle, sagte der US-Präsident weiter. Der Kampf der Mittelklasse gegen den sozialen Abstieg sei die „entscheidende Frage unserer Zeit“.

Für seine Rede hatte Obama bewusst die Kleinstadt Osawatomie gewählt. Dort hatte Ex-Präsident Theodore Roosevelt 1910 seine berühmte Rede über den „Neuen Nationalismus“ gehalten, in der er sich für grössere soziale Gerechtigkeit einsetzte.

Seit Wochen versucht Obama vergeblich, die Republikaner im US-Kongress zu einer Verlängerung von zum Jahresende auslaufenden Steuervergünstigungen für die Mittelschicht zu bewegen. Die Philosophie der Republikaner sei einfach, kritisierte Obama in Osawatomie. Sie laute „uns geht es besser, wenn jeder auf sich selbst gestellt ist und nach seinen eigenen Regeln spielt“. Damit lägen die Republikaner aber falsch.

Demonstration in Washington

In Washington demonstrierten unterdessen hunderte Bürger aus allen Teilen der USA für mehr Jobs und stärkere soziale Sicherheit. In kleinen Gruppen drangen sie in Abgeordnetenbüros rund um das Kapitol ein und verlangten, ihre gewählten Vertreter zu sprechen.

„Ihr wurdet gewählt, um uns zu repräsentieren, tut eure Arbeit“, riefen sie. Die dreitägige Aktion „Take Back the Capitol“ (Holt euch das Kapitol zurück) lehnt sich an die „Occupy“-Bewegung der vergangenen Wochen an.

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