US-Präsident Barack Obama hat Neu Delhi zum Abschluss seines Indien-Besuchs zur Beteiligung am Kampf gegen die Erderwärmung aufgerufen. «Wenn wachsende Länder wie Indien mit steigendem Energiebedarf nicht auch saubere Energien einbeziehen, dann haben wir gegen den Klimawandel keine Chance», sagte Obama am Dienstag in Neu Delhi.
Mit dem Argument, eine C02-Reduzierung behindere die Armutsbekämpfung, hat Neu Delhi bislang verbindliche Zusagen verwehrt. Obama ging darauf ein. Er kenne den Vorwurf, es sei unfair, wenn die USA aufstrebende Länder drängten, sich von fossilen Energien unabhängiger zu machen, obwohl sie selbst ihr Wachstum mehr als ein Jahrhundert auf Öl und Gas stützten.
Die Wahrheit sei aber, dass der Klimawandel nur bekämpft werden könne, wenn auch die wachsenden Länder weniger Treibhausgas ausstossen würden. Mit steigendem Meeresspiegel, schmelzenden Himalaya-Gletschern, immer schlechter vorhersagbaren Monsunen und immer stärkeren Wirbelstürmen werde Indien zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören, mahnte der US-Präsident.
Aufruf zu Toleranz
Zudem machte sich Obama für ein friedliches Miteinander aller Religionen stark. «Verschiedene Religionen sind für mich wie wunderschöne Blumen in einem Garten oder wie die Äste des gleichen stattlichen Baumes», zitierte der US-Präsident Indiens Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi.
Sowohl Regierungen als auch jeder einzelne Mensch müssten dazu beitragen, diese elementare Freiheit zu garantieren. «Wir sind alle die Kinder Gottes und in Gottes Augen alle gleich», sagte Obama.
Er hielt sich seit Sonntag zu seinem zweiten Besuch seit seinem Amtsantritt in Indien auf. Am Sonntag hatte er mit dem indischen Regierungschef Narendra Modi eine engere Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie vereinbart.
Am Montag hatte er als erste US-Präsident an den Feierlichkeiten zum indischen Nationalfeiertag teilgenommen. Von Indien wollte Obama nach Saudi-Arabien weiterreisen.