Ex-US-Präsident Barack Obama hat die Pläne für seine Präsidentenbibliothek in seiner früheren Heimatstadt Chicago vorgestellt. Der Komplex aus drei modernen Gebäuden soll in einem Chicagoer Problemstadtteil gebaut werden.
Neben einer Bibliothek entstehen ein Museum und ein Veranstaltungszentrum. Das Projekt soll in einem Park am Lake Michigan entstehen, wie Obama am Mittwoch auf Karten und 3D-Modellen zeigte. Die Baukosten werden auf rund 500 Millionen Dollar geschätzt.
Ehemalige US-Präsidenten erhalten in ihrem Heimatstaat traditionell eine Bibliothek mit angegliedertem Museum, wo Dokumente und andere historische Gegenstände aus ihrer Amtszeit aufbewahrt werden.
In Obamas «Presidential Library» sollen den Plänen zufolge aber nicht nur Bücher stehen – sie soll vor allem ein Austausch- und Schulungszentrum sein. Das Ziel der Einrichtung sei, «die nächste Generation von Führungspersönlichkeiten auszubilden», sagte Obama.
Ihm sei wichtig gewesen, kein grosses Gebäude zu bauen, «das tot ist», sagte der Ex-Präsident. Er habe sich «etwas Lebendiges» gewünscht, «ein Zentrum für Aktivitäten für die Gemeinde, die Stadt und das Land». Geplant sind auch ein Gemeinschaftsgarten, Grillplätze, eine Rodelbahn und ein Aussichtspunkt.
Chicagoer Problemstadtteil
Das 20’500 Quadratmeter grosse Gelände liegt im Chicagoer Problemstadtteil South Side. In dem von Armut und Kriminalität gezeichneten Viertel hatte Obama Mitte der 80er Jahre als Sozialarbeiter gearbeitet, ehe er an der Elite-Universität Harvard Jura studierte und in die Politik ging.
Drei Monate nach seinem Auszug aus dem Weissen Haus war Obama in der vergangenen Woche erstmals wieder öffentlich aufgetreten: An der Universität von Chicago nahm er an einer Podiumsdiskussion mit Studenten und anderen jungen Menschen teil.
In den vergangenen Monaten hatte Obama vor allem Ferien gemacht. Ferienfotos zeigten ihn mit seiner Frau Michelle in der Karibik und in der Südsee.