Mit einer neu gegründeten Geldkooperative wollen Aktivisten der «Occupy Wall Street»-Bewegung in den USA eine ethische Alternative zur Bank bieten. Mit ihrem ersten Produkt, einer Kontokarte, soll die «Occupy Money Cooperative» in Kürze ihren Zahlungsverkehr aufnehmen.
Dies sagte Gründer Carne Ross am Montag der Nachrichtenagentur dpa. «Wir hoffen damit, den abertausenden Menschen zu helfen, denen die US-Banken ein Bankkonto verwehren», erklärte der in New York ansässige britische Ex-Diplomat und Finanzexperte.
Karteninhaber sollen die Möglichkeit haben, ihre Geldgeschäfte wie von einem Bankkonto zu regeln. Jedoch nicht auf Kreditbasis: Sie können lediglich über das Guthaben verfügen, das sie zuvor auch eingezahlt haben.
«Jeder, der eine Karte bei uns hat, ist Mitglied und bei künftigen Entscheidungen der Kooperative stimmberechtigt», so Ross. In den kommenden Tagen werde die von einer Gruppe von Finanzexperten gegründete Kooperative zunächst zu einer Spendenaktion aufrufen, um das Startkapital zusammenzubekommen. Die Höhe des angesteuerten Betrags wollte Ross nicht beziffern.
Die Massenproteste der «Occupy»-Bewegung gegen die Macht der Banken und soziale Ungerechtigkeit hatten im Herbst 2011 von New York aus Millionen Demonstranten rund um die Welt mobilisiert.