Occupy living room! Weihnachtsfilme für Stubenhocker

Sie wollen Feiertagsdramen über die Weihnachtstage lieber am Fernsehen als real erleben? Hier sind unsere TV-Tipps für die Festtage. Die Wetterprognosen für die Weihnachtstage sind zwar nicht übel, aber kalt wirds, und da gibt es doch nix Schöneres, als das Sofa zu amortisieren und sich ein paar Filme einzuverleiben. Es muss ja nicht zum 67. […]

Kill Bill.

Sie wollen Feiertagsdramen über die Weihnachtstage lieber am Fernsehen als real erleben? Hier sind unsere TV-Tipps für die Festtage.

Die Wetterprognosen für die Weihnachtstage sind zwar nicht übel, aber kalt wirds, und da gibt es doch nix Schöneres, als das Sofa zu amortisieren und sich ein paar Filme einzuverleiben. Es muss ja nicht zum 67. Mal «Sissi» sein. Wir haben Alternativen aus dem TV-Programm rausgesucht – darunter auch ein paar, bei denen es nett wäre, das Sofa nicht ganz allein zu okkupieren.

1. Forrest Gump

Er rennt. Und rennt. Und rennt. Dennoch ist der Film selber nicht zum Davonrennen. Nein, «Forrest Gump» lässt einen in der Couch hängen, während der Kopf in dieses moderne Märchen eintaucht. Forrest, gespielt von Tom Hanks, wird als Kind gehänselt. Er ist nicht sehr schlau, aber aufrichtig und ehrlich. Und erzählt uns auf einem Parkbänkchen sitzend seine unglaubliche Lebensgeschichte, die ihn nach Vietnam führte, den Watergate Skandal auslöste und ihn, als früher Investor in Apple Computer, zum Millionär machte. Eine liebevolle Geschichte, die 1995 mit sechs Oscars ausgezeichnet wurde – unter anderem auch für den besten Film (Regie: Robert Zemeckis).

24. Dezember, 17.50 Uhr, Kabel eins. 

2. 3 Haselnüsse für Aschenbrödel

Neben Sissi ist das DER Klassiker unter den Weihnachtsfilmen, seit vielen Jahren. Zu recht. Die tschechische Version des Brüder Grimmschen «Aschenputtel» hat auch beim wiederholten Gucken etwas Magisches. Vielleicht liegts an der kitschigen Musik. Vielleicht an den Rehaugen der Hauptdarstellerin Libuše Šafránková. Oder an den Pferden, die so erhaben durch die Schneelandschaften galoppieren. Die böse Stiefmutter ist böse, wie sies sein soll, die Halbschwestern sind so doof, wie sie sein sollen, was will man mehr. Wers gerne romantisch mag, der mag diesen Film aus dem Jahr 1973, ganz bestimmt.

24. Dezember, 15.15 Uhr, SF1.
25. Dezember, 10.30 Uhr, ARD.

3. Der kleine Lord

Mehrmals wurde die Geschichte des kleinen Lord verfilmt – aber nie so schön wie 1980. Hier passt sogar die Patina. Alec Guiness als grummliger Opa ist schlicht eine Wucht und kann auf kleine Kinder vor dem Fernsehen sogar einschüchternd wirken. Und der kleine Rick Schröder mit seinen X-Beinen als «Little Lord Fauntleroy» Ceddie, den muss man einfach liebhaben. Dass darum der Plot aufgeht und auch der einsame, durch und durch britisch steife Grossvater irgendwann die Qualitäten seines amerikanischen Enkels entdeckt, ist deshalb nur eine Frage der Zeit. Einer für den Zuschauer unterhaltsamen Zeit.

23. Dezember, 20.15 Uhr, ARD.

25. Dezember, 14.45, SF 1.

4. Scream 2

Sequels, also Fortsetzungen erfolgreicher Filme, enttäuschen oft. «Scream» gehört zu den Ausnahmen. Zwar war der vierte Teil der Horrorserie, der heuer in die Kinos kam, vernachlässigbar. Die ersten drei Teile aber machten Spass. Weil sie dem Grusel-Genre huldigten und ihm zugleich neue Facetten abgewannen. Der Film spielt im College-Milieu, im Zentrum steht Sidney Prescott (Neve Campbell), die vor zwei Jahren von einem Serientäter verfolgt worden war und um ein Haar überlebte. Gerade eben hat sie wieder im «normalen» Leben Tritt gefasst, als auf dem Campus Freunde von ihr erdolcht werden. Ein Albtraum? Eine Inszenierung? Ein Nachahmungstäter? Ein Film zum Mitfiebern.

24. Dezember, 22.10 Uhr, Kabel eins.

5. Der Pate

Manche sagen, «Der Pate» sei der beste Mafiafilm aller Zeiten, andere entgegnen dem: Nein, «Der Pate» ist der beste Film überhaupt. Da ist was dran. Ein Meisterwerk auf allen Ebenen: Brillant die Schauspieler, allen voran der Hollywood-Hüne Marlon Brando, der sich für die nuschelige Darstellung von Don Corleone Wattebäuschel in den Mund steckte. In seine Fussstapfen in Hollywood und im Film tritt Al Pacino als Corleone-Nachfolger. Da sind aber auch die wunderbaren Aufnahmen der Gangster-Stadt New York und des ländlichen Siziliens, da ist die Regie von Francis Ford Coppola und die Musik von Nino Rota. Und dann diese Spannung, diese Milieubilder, dieses Epos, diese Saga. Der erste Teil, 1972 erschienen, macht süchtig. Besinnlich werden wir ein andermal.

24. Dezember, 00.15 Uhr,  Kabel eins. 

6. Kill Bill

Wer nach dem Familienfest ein Kontrastprogramm braucht, dem sei dieser Film empfohlen: Quentin Tarantino zeigt uns die rachsüchtigste und blutrünstigste Braut der Welt: Uma Thurman. Sie ist Mitglied in einem Attentatskommando, steigt aus, als sie schwanger wird, möchte ein bürgerliches Leben führen. Bill, der Anführer des Kommandos, missgönnt ihr dies und trachtet ihr bei ihrer Hochzeit nach dem Leben. Die Braut fällt ins Koma, erwacht Monate später – und sinnt furchtlos auf Rache. Ein furioser Martial-Arts-Streifen, den uns Tarantino mit «Kill Bill» beschert hat. Allein der Soundtrack gehört zum besten, was uns Hollywood in den letzten zehn Jahren um die Ohren gehauen hat.

25. Dezember, 22.35 Uhr, ProSieben. (Der zweite Teil läuft am 26.12., 22 Uhr, ebenfalls auf ProSieben.)

7. The Game

David Fincher («Fight Club») hat diesen spannenden, unvorhersehbaren Thriller auf die Leinwand gebracht, Michael Douglas und Sean Penn überzeugen darin als Vater-Sohn-Duo. Douglas spielt den Investmentbanker Nicholas von Orton, der von seinem Sohn zum 48. Geburtstag ein ungreifbares Geschenk erhält: ein reales Spiel, das verdrängte, traumatische Erlebnisse an die Oberfläche spült und zunehmend Formen einer Verschwörung annimmt. Kommt er je wieder aus dieser Spirale traumatischer Ereignisse raus? «The Game» zieht einen durch sein überraschendes, hervorragendes Drehbuch und die packende Inszenierung in den Bann. 

27. Dezember, 22.40 Uhr, ZDF.

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