Auslaufendes Öl bedroht nach dem Untergang eines russischen Fischkutters vor der spanischen Ferieninsel Gran Canaria die Umwelt. Die Behörden haben das Wrack mittlerweile in einer Tiefe von 2700 Metern geortet. Das Leck ist aber noch nicht geschlossen.
Das nun geortete Schiff «Oleg Neidenow» verliere immer noch Öl, teilte die spanische Bauministerin Ana Pastor am Mittwoch bei einem Besuch auf Gran Canaria mit. Der Kutter liegt demnach rund 24 Kilometer vor der Südküste der Insel. Er liege tiefer, als die Behörden erwartet hätten, sagte Pastor.
Das Schiff war bereits am 15. April gesunken, schlechtes Wetter hatte die Behörden aber bisher darin gehindert, das Ölleck zu schliessen und das ausgelaufene Öl zu entfernen. An Bord des Fischereischiffes sollen sich rund 1400 Tonnen Treibstoff befinden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace teilte mit, der aus dem Kutter stammende Ölteppich erstrecke sich über 100 Kilometer. Die Behörden fanden bislang drei ölverschmierte Vögel, die zur Behandlung in ein Tierschutzzentrum gebracht wurden. Zur Entfernung des Ölteppichs entsandte die Regierung 50 Spezialisten.
Greenpeace hatte die spanischen Behörden kritisiert, weil sie die «Oleg Neidenow» wegen eines Brandes an Bord aus dem Hafen von Las Palmas auf hohe See geschleppt hatten. Vier Tage später sank das Schiff vor der Küste des Ferienortes Maspalomas.
Umweltschützern zufolge gibt es in dem Gebiet eine Tiefsee-Korallenpopulation sowie Delfine und Schildkröten. Sie raten dazu, beschädigte Schiffe in Häfen oder Buchten zu belassen, da dort Öllecks besser beherrschbar sind als auf hoher See.