Österreich hat der früheren Schweizer Botschafterin Heidi Tagliavini das Grosse Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Sie wurde für ihren Einsatz als internationale «Krisendiplomatin» insbesondere im Kaukasus geehrt.
Die Ordensverleihung in der Residenz des österreichischen Botschafters Jürgen Meindl fand am Montag im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten statt, wie die Botschaft in Bern mitteilte.
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel würdigte den Einsatz von Tagliavini, die sich im Jahr 2000 als Persönliche Beauftragte des österreichischen OSZE-Vorsitzes aktiv um vertrauensbildende Massnahmen zwischen den Konfliktparteien sowie um humanitäre Anliegen im Kaukasus bemüht habe.
Der Tagliavini-Bericht sei ein wichtiger Meilenstein beim Bemühen um eine objektive Beurteilung von Kriegssituationen gewesen, sagte Schüssel. Die ehemalige österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik erwähnte ergänzend den besonderen Mut, die Unparteilichkeit und die hohe Glaubwürdigkeit von Tagliavini.
Heidi Tagliavini leitete Sondermissionen von OSZE, UNO und EU. Von 2002 bis 2006 war sie UNO-Sonderbeauftragte in Georgien. 2009 erhielt sie von der EU den Auftrag, den Fünf-Tage-Krieg von 2008 in Georgien mit einer neutralen Kommission zu untersuchen. Im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stieg sie bis zur Botschafterin und Staatssekretärin auf.
Seit ihrem Ausscheiden aus dem EDA ist sie Mitglied des Kontrollorgans des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und damit verantwortlich für die Festlegung von Zielen und Strategien sowie die Budgetkontrolle des IKRK.