Österreich qualifiziert sich erstmals seit 18 Jahren für eine Endrunde. Die Mannschaft des Zürchers Marcel Koller löst das Ticket für die EM 2016 in Frankreich mit einem 4:1 in Schweden.
Österreich nutzte seinen ersten Matchball in der nahezu perfekt verlaufenen EM-Qualifikation. Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Schweden am 1. Spieltag reihte Kollers Team sieben Siege aneinander und sicherte sich damit die zweite EM-Teilnahme nach 2008, als die Österreicher vom Gastgeber-Status profitiert hatten. Letztmals hatten sie auf dem Weg zur WM 1998 in Frankreich eine Qualifikation erfolgreich durchlaufen. Nun reist das seit November 2011 von Koller geführte Österreich im kommenden Juni erneut für eine Endrunde nach Frankreich. Nur England, Tschechien und Island haben die Qualifikation ebenfalls schon auf sicher.
Dass die Endrunden-Teilnahme verdient ist, unterstrich die Mannschaft am Dienstagabend in Solna mit einer starken Leistung. Abgeklärt hielt sie gegen die kämpferisch gestimmten Schweden dagegen. Nach einem Foul von GC-Mittelfeldspieler Kim Källström im eigenen Strafraum eröffnete Bayern Münchens David Alaba mit einem souverän verwandelten Penalty in der 8. Minute das Skore. Noch vor der Pause gelang Martin Harnik nach Kopfballvorlage von Basels Stürmer Marc Janko das 2:0. Janko mit seinem 21. Länderspiel-Treffer und erneut Harnik erhöhten auf 4:0, ehe Zlatan Ibrahimovic noch den schwedischen Ehrentreffer erzielte.
Zwei Runden vor Qualifikationsende weisen die Österreicher in der Gruppe G acht Punkte Vorsprung auf das zweitplatzierte Russland auf. Auch ohne die Aufstockung des EM-Teilnehmerfeldes auf 24 Teams hätte das ÖFB-Team das Ticket für Frankreich gelöst. Koller, dessen Ernennung zum Nationalcoach Ende 2011 von Kritik begleitet gewesen war, führte den nunmehr 13. der FIFA-Weltrangliste kontinuierlich Richtung Endrunden-Teilnahme. Der Traum von der WM 2014 platzte erst am letzten Qualifikations-Spieltag in Schweden. Knapp zwei Jahre später liess Österreich an gleicher Stätte nichts mehr anbrennen.
In der Gruppe G ist zwar noch keine definitive Entscheidung gefallen, doch die Chancen von Titelverteidiger Spanien (1:0 in Mazedonien) und der Slowakei (0:0 gegen die Ukraine) stehen sehr gut. Die drittplatzierte Ukraine muss auf Ausrutscher der beiden Konkurrenten gegen Luxemburg hoffen, um noch auf einen der ersten zwei Ränge zu kommen.
Gruppe G: Liechtenstein – Russland 0:7 (0:3). Moldawien – Montenegro 0:2 (0:1). Schweden – Österreich 1:4 (0:2).
Rangliste: 1. Österreich* 8/22. 2. Russland 8/14. 3. Schweden 8/12. 4. Montenegro 8/11. 5. Liechtenstein 8/5. 6. Moldawien 8/2.
* für EM qualifiziert
Gruppe C: Mazedonien – Spanien 0:1 (0:1). Slowakei – Ukraine 0:0. Weissrussland – Luxemburg 2:0 (1:0).
Rangliste: 1. Spanien 8/21. 2. Slowakei 8/19. 3. Ukraine 8/16. 4. Weissrussland 8/7. 5. Luxemburg 8/4. 6. Mazedonien 8/3.