Österreichs Politiker boykottieren Fussball-EM in Ukraine

Die Mitglieder der österreichischen Regierung werden die Fussball-Europameisterschaft in der Ukraine boykottieren. Das haben die Minister der Koalitionsregierung am Mittwoch beschlossen. Auch Belgiens Aussenminister reist nicht zur Fussball-EM in die Ukraine.

Der österreichische Aussenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger (Archiv) (Bild: sda)

Die Mitglieder der österreichischen Regierung werden die Fussball-Europameisterschaft in der Ukraine boykottieren. Das haben die Minister der Koalitionsregierung am Mittwoch beschlossen. Auch Belgiens Aussenminister reist nicht zur Fussball-EM in die Ukraine.

Vizekanzler Michael Spindelegger von der konservativen Volkspartei erklärte: „Das ist unser Zeichen der Solidarität mit Julia Timoschenko“. Österreich ist nicht bei der EM dabei, das Team hatte in der Qualifikationsgruppe A (mit Deutschland) nur den 4. Platz geschafft.

Der sozialdemokratische Kanzler Werner Faymann sagte, der Boykott solle ein „sichtbares Signal“ sein, dass Österreich die deutsche Haltung unterstütze.

Kanzlerin Merkel erwägt nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, die deutschen Spiele zu boykottieren, falls sich die Situation für die inhaftierte frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko nicht bessert.

Der österreichische Sportminister Norbert Darabos widersprach Gerüchten, die EM könnte nach Österreich ausweichen: „Das ist organisatorisch unmöglich.“

Auch der belgische Aussenminister Didier Reynders wird nicht zur EM in die Ukraine reisen, wie sein Büro am Mittwoch mitteilte. Grund dafür seien die schlechten Haftbedingungen von Julia Timoschenko. Reynders sei über die Entwicklung im Fall Timoschenko „zutiefst besorgt“. Auch Belgien hat sich für die Fussball-EM nicht qualifiziert.

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