Die neusten Verhandlungen über das ab 2017 in der Formel 1 gültige Reglement gehen offenbar ohne Einigung zu Ende. Die Vorschläge in Bezug auf Aerodynamik und Motorisierung der Autos überzeugen nicht.
Die Zusammenkünfte von F1-Kommission und Strategiegruppe im Londoner Vorort Biggin Hill waren als die «wichtigsten Sitzungen der vergangenen Jahre für die Formel 1» bezeichnet worden. Das neue Regulativ soll die Basis bilden für eine bessere Zukunft der auf allen Ebenen arg ins Schlingern und entsprechend in die Kritik geratenen Formel 1.
Es soll Garant sein für wieder mehr Spektakel und Spannung. Die verbindlichen Weisungen müssen nach einer Fristverlängerung um zwei Monate auf jeden Fall bis Ende April unter Dach und Fach sein. Im Gremium Kommission sind, im Gegensatz zur Strategiegruppe, neben FIA-Präsident Jean Todt und Promoter Bernie Ecclestone unter anderen Abgesandte sämtlicher Teams vertreten.
Weil keine Einigung über die aktuellsten Vorschläge erzielt werden konnte, soll in Bezug auf die Aerodynamik und das Erscheinungsbild der Autos der Vorschlag zum Tragen kommen, den der Weltrat, die oberste Behörde im Automobilrennsport, schon Anfang März durchgewunken hatte.
Jener Plan, dessen Urheber die Verantwortlichen von McLaren sind, sieht im Vergleich zu den aktuellen Modellen unter anderem eine Verbreiterung der Karosserie um 20 auf 160 Zentimeter vor. Front- und Heckflügel werden ebenso breiter beziehungsweise wird der hintere Flügel tiefer angelegt.
Ausserdem sollen breitere Reifen mehr mechanischen Grip generieren. Sinn und Zweck dieser Veränderungen ist es, die Rundenzeiten um drei bis fünf Sekunden zu senken. Dass die Neuerungen allerdings auch wieder eine grössere Anzahl von Überholmanövern garantieren, darüber sind die Meinungen geteilt.
In Bezug auf die Motoren hatte FIA-Präsident Todt die Einhaltung von vier Punkten gefordert, die eine grössere Ausgewogenheit betreffend Leistungsvermögen, einen besseren Sound, eine (Liefer-)Garantie für finanziell minder bemittelte Teams und vor allem eine Senkung der Leasing-Raten auf zwölf Millionen Euro pro Jahr beinhalten. Diesbezüglich ist das letzte Wort anscheinend noch nicht gesprochen. Der endgültige Entscheid soll in einer Online-Abstimmung bis zum Stichtag 30. April gefällt werden.