Die weiterhin erfrischend offensiv auftretenden Grasshoppers spielen im fünften Meisterschaftsspiel erstmals unentschieden. Sie müssen dem sich gut wehrenden Vaduz ein 3:3 zugestehen.
Der schönste Teil der Geschichte dieses Spiels vor über 4000 Zuschauern im Rheinpark wurde in der Schlussphase geschrieben: Innerhalb von vier Minuten fielen die Tore zum 2:2, zum 2:3 und zum 3:3. Es trafen der aus Holland gekommene Tunesier Ali Messaoud, danach der erst 17-jährige Einwechselspieler Nikola Gjorgjev auf Vorarbeit Caios und schliesslich Routinier Franz Burgmeier mit einem Kopfball auf einen Corner des früheren FCZ-Spielers Stjepan Kukuruzovic. In den danach noch verbleibenden Minuten war die Mannschaft aus dem Làndle sogar näher am Sieg als die Zürcher. Zu einem weiteren Tor von Messaoud fehlte nach 87 Minuten sehr wenig.
Punktemässig, aber auch leistungsmässig kristallisieren sich die Grasshoppers trotz des Unentschiedens als die vermutlich seriösesten Verfolger des verlustpunktlosen Meisters Basel heraus. Auch der Auftritt in Vaduz – die beiden Mannschaften teilten sich auch die Punkte aus den vier Spielen der letzten Saison – war recht überzeugend.
Das gegenüber der vergangenen Saison auf etlichen Positionen veränderte Zürcher Team lieferte über weite Strecken den Beweis einer Stilsicherheit. Knapp zwei Minuten nach ihrem Führungstor – Munas Dabbur verwertete per Kopf einen Corner von Kim Källström – fingen die Grasshoppers den Ausgleich ein. Die gesamte GC-Abwehr liess Moreno Costanzo ein Solo vorführen und mit einem präzisen Flachschuss abschliessen. Was für andere Mannschaften ein Schreck mit Wirkung gewesen wäre, steckte GC weg, als wäre nichts gewesen. Die Zürcher spielten bis in die turbulente Schlussphase hinein geduldig und dennoch recht druckvoll weiter. Das 2:1 kam bei der derzeitigen Verfassung der Mannschaft wie eine Selbstverständlichkeit – und noch vor der Pause. Der Franzose Yoric Ravet zog nach einem kurzen Doppelpass mit Dabbur Richtung Strafraum und bezwang Goalie Peter Jehle sicher.
Munas Dabbur (4 Tore), Caio (3), Yoric Ravet (3), Shani Tarashaj (5): GC verfügt über vier Spieler, die in den erst fünf Begegnungen der Saison je mindestens dreimal getroffen haben. Auch für andere Gegner als Vaduz sind die Zürcher derzeit schwer berechenbar.
Vaduz ersatzgeschwächt aber gefällig
Die weiterhin sieglosen Vaduzer zeigten eine äusserst löbliche Leistung; obwohl ihre Voraussetzungen längst nicht ideal gewesen waren. Trainer Giorgio Contini liess seine rekonvaleszenten und noch nicht für einen ganzen Match einsatzfähigen Schlüsselspieler Markus Neumayr und Franz Burgmeier rund eine Stunde lang auf der Bank. Prompt kamen die Vaduzer einige Male gefährlicher vor das Zürcher Tor als zuvor, und auch die Tore in der Schlussphase waren den Neuen zuzuschreiben.
Vaduz – Grasshoppers 3:3 (1:2)
4123 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 22. Dabbur (Källström) 0:1. 24. Costanzo 1:1. 37. Ravet (Dabbur) 1:2. 77. Messaud 2:2. 79. Gjorgjev (Caio) 2:3. 81. Burgmeier (Kukuruzovic) 3:3
Vaduz: Jehle; Untersee, Stahel, Grippo, Aliji; Hasler (59. Neumayr), Muntwiler, Kukuruzovic; Costanzo (79. Ciccone)), Messaoud, Cecchini (59. Burgmeier).
Grasshoppers: Vasic; Lüthi, Barthe, Pnishi, Antonov; Basic, Källström; Ravet (74. Gjorgjev), Tarashaj (88. Sherko), Caio (79. Kamberi); Dabbur.
Bemerkungen: Vaduz ohne Caballero, Kuzmanovic, Schürpf, von Niederhäusern, Sutter (alle verletzt) und Kaufmann (rekonvaleszent). Grasshoppers komplett. Verwarnungen: 83. Ciccone (Foul).
Vaduz – Grasshoppers 3:3 (1:2). Sion – Zürich 3:1 (2:1).
Rangliste: 1. Basel 5/15 (14:4). 2. Grasshoppers 5/10 (19:12). 3. Sion 5/8 (7:7). 4. St. Gallen 5/7 (4:4). 5. Young Boys 5/6 (6:5). 6. Lugano 5/6 (5:11). 7. Zürich 5/5 (8:9). 8. Luzern 5/5 (5:7). 9. Vaduz 5/3 (6:9). 10. Thun 5/3 (8:14).