Olympische Winterspiele in Graubünden sollen klimaneutral sein

Um die Nachhaltigkeit von Olympischen Winterspielen 2022 in Graubünden zu gewährleisten, erarbeiten die Promotoren einen Katalog mit verbindlichen Zielen. Eines der wichtigsten Ziele ist die Klimaneutralität der Spiele.

Die Olympischen Spiele 2022 in Graubünden sollen klimaneutral werden (Bild: sda)

Um die Nachhaltigkeit von Olympischen Winterspielen 2022 in Graubünden zu gewährleisten, erarbeiten die Promotoren einen Katalog mit verbindlichen Zielen. Eines der wichtigsten Ziele ist die Klimaneutralität der Spiele.

NIV-Charta heisst das in Landquart präsentierte Dokument. „NIV“ steht für „Nachhaltigkeit, Innovation, Vermächtnis“, die Leitwerte der Bündner Olympia-Pläne.

An der fünfseitigen Selbstverpflichtung haben über 120 Fachleute aus allen erdenklichen Gesellschaftsbereichen mitgearbeitet. Fertig geworden ist die Charta dennoch nicht. Beim vorgestellten Papier handelte es sich um die zehnte Variante eines Entwurfs. Die endgültige Fassung soll in den nächsten Monaten in Kraft treten.

Um die Klimaneutralität zu erreichen, sollen CO2-Emissionen mit Klimaschutzprojekten kompensiert werden, vorzugsweise im Inland. Landschaftsschutzgebiete von nationaler Bedeutung dürfen nicht beeinträchtigt werden.

Keine neuen Schulden

Die lokale Bevölkerung und andere „betroffene und interessierte Anspruchsgruppen“ werden in die Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung der Spiele einbezogen. Für die Austragungsorte St. Moritz und Davos sowie für den Kanton Graubünden dürfen die Spiele zu keiner zusätzlichen Verschuldung führen.

„Die Charta garantiert die Nachhaltigkeit der Spiele in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Urs Lacotte, Ex-Generaldirektor des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und Vorsitzender des Nachhaltigkeits-Auschusses der Bündner Kandidatur. Wenn das IOC das neuartige Konzept nicht goutiere, sei in der Charta ein Rückzug der Kandidatur vorgesehen.

Das Kontrollorgan, das die Einhaltung der Ziele überwacht, wird vom Bundesrat und von der Bündner Regierung bestellt. Einsitz nehmen sollen sowohl Befürworter wie auch Gegner der Spiele.

Die Nachhaltigkeits-Überwacher werden allerdings keine Entscheidungsbefugnisse haben, sondern lediglich Empfehlungen abgeben können. Das reiche aus, erklärte der Bündner Regierungspräsident Hansjörg Trachsel.

„Sollte die Kontrollgruppe eine negative Empfehlung abgeben, wird es die Kandidatur bei der Vergabe der Spiele schwer haben vor dem Internationalen Olympischen Komitee“, sagte Trachsel in Landquart.

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