Der Wegzug des Erdölkonzerns Weatherford aus der Schweiz stehe im Zusammenhang mit der Zuwanderungsinitiative, vermeldet Radio SRF im April. Der Ombudsmann der SRG beurteilt den Beitrag als «unsachlich», wie die «Neue Luzerner Zeitung» am Mittwoch berichtete.
Es werde in der Radiosendung eindeutig suggeriert, «dass der Schweiz durch die Annahme der Zuwanderungsinitiative erhebliche Verluste an Arbeitsplätzen entstehen», heisst es im Schlussbericht, der auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt. Dabei werde verschwiegen, dass Weatherford in der Schweiz lediglich vier Personen beschäftige, womit ein Bezug auf die Masseneinwanderungsinitiative als irreführend anzusehen sei.
In der Radiosendung wird aus einem Aktionärsbrief zitiert, wonach Weatherford ihren Wegzug aus der Schweiz unter anderem mit den politischen Veränderungen in der Schweiz begründet. Die Aussage kann sich laut Ombudsmann aber auch auf andere Veränderungen beziehen, etwa die angenommene Abzockerinitiative oder die Unternehmenssteuerreform.
Die Abzockerinitiative werde zwar ebenfalls erwähnt. Doch im Bericht stehe die SVP-Initiative im Vordergrund, schreibt der Ombudsmann.
Die SVP, welche die Beschwerde eingereicht hatte, gibt sich mit dieser Rüge nicht zufrieden. Sie zieht den Fall an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) weiter, wie die stellvertretende SVP-Generalsekretärin Silvia Bär gegenüber der sda bestätigt.
Der Erdölkonzern Weatherford hatte Anfang April bekannt gegeben, dass er seinen Sitz von Zug nach Irland verlegt.