Locarno als Dorfplatz, von dem sich die Wege in alle Weltrichtungen abzweigen: So skizziert der künstlerische Leiter Charlo Chatrian das Programm des diesjährigen Festival del film. Der Schweizer Film ist in allen Sektionen prominent vertreten.
Im Internationalen Wettbewerb um den Pardo d’Oro sind zwei Schweizer Filme im Rennen. Andrea Štaka («Das Fräulein») präsentiert als Weltpremiere ihr neues Drama «Cure – The Life of Another», das in Dubrovnik nach dem Ende des Balkankrieges spielt. Fernand Melgar kämpft mit «L’abri» um die renommierte Auszeichnung. Der Dokumentarfilm zeigt Szenen einer Notschlafstelle in Lausanne.
Die 15 weiteren Filme des Concorso Internazionale seien eine «Reise um die Welt», sagte Chatrian am Mittwoch vor den Medien; darunter sind Streifen aus Russland («Durak» von Yuri Bykov), den USA («Listen Up Philip» von Alex Ross Perry) oder Brasilien («Ventos de agosto» von Gabriel Mascaro).
«Sils Maria» auf der Piazza Grande
Vier Schweizer Produktionen feiern auf der Piazza Grande Premiere. Olivier Assayas zeigt seinen mit Spannung erwarteten Film «Sils Maria» mit Juliette Binoche und Kristen Stewart in den Hauptrollen. Die Französin Binoche wird das Festival in Locarno mit ihrer Anwesenheit beehren und eine Auszeichnung entgegennehmen.
Peter Luisi präsentiert seinen neuen Film «Schweizer Helden», Jasmila Žbanić zeigt «Love Island» und Mathias Urfer führt seinen Debütfilm «Pause» vor. Alle drei Filme sind Weltpremieren.
Spannend verspricht auch das Programm der Filme zu werden, die ausser Konkurrenz laufen. Jean-Luc Godard zeigt seinen in Cannes uraufgeführten Film «Adieu au language», Richard Dindo seine Produktion «Homo Faber».
Eröffnet wird das Filmfest auf der Piazza Grande mit «Lucy», dem neuen Science-Fiction-Thriller von Luc Besson. Die Hauptrollen spielen Scarlett Johansson und Morgan Freeman.