Online-Mausoleum für getötete Charlie Hebdo-Zeichner

Ein halbes Jahr nach dem blutigen Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris stellen die vier wichtigsten deutschsprachigen Karikaturen-Museen am Freitag eine Internet-Site zu den getöteten Zeichnern online.

Der beim Attentat getötete Charlie Hebdo-Zeichner Charb stellte auch Europas Gleichgültigkeit gegenüber dem Mittelmeer-Flüchtlingsdrama an den Pranger. (Bild: sda)

Ein halbes Jahr nach dem blutigen Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris stellen die vier wichtigsten deutschsprachigen Karikaturen-Museen am Freitag eine Internet-Site zu den getöteten Zeichnern online.

Hinter der Homepage «www.museen-fuer-satire.com» stehen das Cartoonmuseum Basel, das caricatura museum frankfurt – Museum für Komische Kunst, das Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover und die Caricatura – Galerie für Komische Kunst in Kassel, wie das Basler Haus am Donnerstag mitteilte.

Die Kooperation sei eine Reaktion auf die Medienberichte, die Diskussionen über Presse-, Kunst- und Meinungsfreiheit und die zahlreichen Anfragen nach dem Anschlag. Es bestehe «erheblicher Informationsbedarf», da im deutschsprachigen Raum das Satiremagazin Charlie Hebdo und seine getöteten Zeichner wenig bekannt seien.

Die gemeinsame Plattform der Museen liefere Informationen zur Geschichte und den Zeichnern des Magazins sowie zu dessen Kontext innerhalb der französischen Gesellschaft. Eine Auswahl Karikaturen von 2010 bis 2015 gebe einen repräsentativen Überblick über dessen Hauptthemen Religion, Gesellschaft und Politik, jeweils in deutscher Übersetzung.

Ein Medienspiegel fasst ferner Reaktionen auf das Attentat zusammen. Auf zeitliche Distanz sei Wert gelegt worden, «um den Anspruch auf eine neutrale und wissenschaftliche Aufarbeitung zu gewährleisten». So werde auch die Entwicklung der Medienberichterstattung erkennbar.

Verständnis der Zusammenhänge zu vermitteln sei eine zentrale Aufgabe der Museumsarbeit. Die Träger der Plattform seien bei der Arbeit in Kontakt mit der Redaktion von Charlie Hebdo gestanden.

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