Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat die weltweite Ölverbrauchs-Prognose für 2012 ein weiteres Mal leicht gesenkt. In ihrem neuen Monatsbericht von Freitag geht sie für dieses Jahr nur noch von 88,63 Mio. Fass pro Tag aus, eine Rücknahme um rund 0,1 Mio. Barrel pro Tag wie bereits im Februar.
Als Grund nennt die Organisation die schwache Wachstumsdynamik im OECD-Raum. Freilich liegt der erwartete Welt-Bedarf damit noch immer fast ein Prozent über dem vorjährigen Verbrauch von 87,77 Mio. Fass pro Tag.
Die stärksten Verbrauchzuwächse sieht die OPEC für 2012 in China mit 4,15 Prozent, gefolgt von Lateinamerika und dem Mittleren Osten mit 2,6 respektive 2,35 Prozent Anstieg. Rund 0,5 Prozent tiefer wird dafür der Verbrauch im OECD-Raum erwartet, dabei besonders stark rückläufig in Westeuropa (-1,7 Prozent), abgeschwächt auch in Nordamerika (-0,25 Prozent).
Für den Bedarf an OPEC-Öl geht die Organisation für 2012 nun von durchschnittlich 30,1 Mio. Barrel pro Tag aus, im Februar waren es 30,0 Barrel pro Tag gewesen. Die Nicht-OPEC-Staaten dürften ihre Förderung um 0,61 Mio. auf 52,95 Mio. Barrel pro Tag ausweiten, glaubt die OPEC.
Die OPEC-Mitglieder selbst förderten zuletzt im Februar nach unabhängigen Quellen im Schnitt 30,968 Mio. Barrel täglich, nach 30,824 Mio. Barrel im Januar. Aus Libyen kamen dabei im Schnitt bereits 1,188 Mio. Barrel pro Tag, womit das Land seine Produktion ein Jahr nach der Revolution schon wieder auf zwei Drittel des Volumens von 2010 angehoben hat.
Führendes OPEC-Förderland war auch im Februar Saudi Arabien mit 9,662 Mio. Barrel pro Tag, gefolgt von dem – mengenmässig noch nicht von Sanktionen tangierten – Iran mit 3,424 Mio. Barrel pro Tag.