Das Opfer des mutmasslichen kanadischen Mörders Luka Rocco Magnotta ist in Montréal beerdigt worden. Die sterblichen Überreste des chinesischen Studenten Lin Jun wurden am Donnerstag im Rahmen eines buddhistisch-christlichen Gottesdienstes beigesetzt.
Lin Jun sei ein „liebenswerter und netter junger Mann“ gewesen, der seine Familie stolz gemacht habe, sagte der Pfarrer. Den Tod des Chinesen, der dem buddhistischen Glauben angehört hatte, sei ein „schwerer Moment für die Familie sowie für die chinesische Gemeinde in unserer Gesellschaft“.
Der Vater des Getöteten brach in Tränen aus, als er neben der Urne eine Kerze anzündete. Die Mutter des jungen Studenten war der Beerdigung ferngeblieben.
Bei einer Begegnung mit Journalisten dankte sie indes den kanadischen Behörden und der Polizei sowie der Universität, an der ihr Sohn studiert hatte. Bezogen auf Magnotta sagte sie, es sei wichtig, Menschen in Not zu helfen und sie zu unterstützen, sonst „tun sie der Gesellschaft schlimme Dinge an“.
Magnotta wird verdächtigt, Lin Jun Ende Mai in Montréal mit einem Eispickel getötet und die Leiche zerstückelt zu haben. Mehrere Leichenteile soll der Pornodarsteller und Prostituierte anschliessend an politische Parteien in Ottawa sowie an zwei Schulen in Vancouver geschickt haben.
Zudem soll er die Tat gefilmt und das Video ins Internet gestellt haben. Lin Juns Mutter sagte, sie und ihre Familie wollten noch einige Zeit in Montréal bleiben, um an dem Prozess gegen Magnotta teilzunehmen.