Die norwegische Polizei hat am Dienstag mit den Behörden der Schweiz und Frankreichs zusammengearbeitet, um fünf am Vortag in einer Lawine ums Leben gekommene Wintersport-Touristen zu identifizieren.
Eines der Opfer komme aus Frankreich, die vier anderen seien Schweizer, sagte Polizeiinspektor Morten Pettersen aus Tromsø. Weitere Details gab die Polizei nicht bekannt. Zuerst müsse man die Familien der Opfer verständigen, hiess es.
Zwei der Schweizer Opfer waren Mitarbeiter der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch, wie der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, Patrick Odier, mitteilte. Bei den anderen beiden handelte es sich nach Informationen des Westschweizer Radios RTS um zwei Ärzte aus den Kantonen Genf und Waadt.
Bei dem Lawinenunglück im Norden Norwegens wurde am Montag eine Gruppe von insgesamt zwölf Skifahrern von einem etwa einen Kilometer breiten Schneebrett überrascht. Einen Verschütteten konnten die Bergungskräfte lebend befreien, wie die Polizei mitteilte. Der Zustand des Schweizers sei stabil, sagte ein Sprecher der Universitätsklinik in Tromsø.
Die überlebenden Skitouristen sollen noch von der Polizei befragt werden, um den genauen Hergang des Unglücks zu klären, sagte Pettersen. Die Gruppe war auf dem 1288 Meter hohen Berg Sorbmegaisa in der nordnorwegischen Provinz Troms unterwegs, als die Lawine abging.
Norwegischen Medienberichten zufolge handelte es sich um das schwerste Lawinenunglück in dem skandinavischen Land seit 1986, als eine Lawine 16 Menschen tötete. Das jüngste Unglück löste eine Debatte über Schneewanderungen in der als gefährlich geltenden Gegend aus.
„Sehr gefährlicher Berg“
Der Name „Sorbmegaisa“ bedeutet in der Sprache Lapplands „sehr gefährlicher Berg“. In der norwegischen Presse hiess es, am Unglücksort habe die Steigung 42 Grad betragen, die Lawinenwarnung sei auf Stufe drei von fünf gewesen. Die Lawinengefahr steigt zu dieser Jahreszeit, da die Schneemassen einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
Die Verschütteten waren den Medienberichten zufolge mit Peilsendern, Schaufeln und anderen Überlebensgegenständen ausgerüstet gewesen. Um ihre Rettung hatten sich 30 Einsatzkräfte unterstützt von Spürhunden bemüht.