Die Ausbeutung von Arbeitskräften ist der Hauptgrund für Menschenhandel und hat seit 2010 die sexuelle Ausbeutung als Auslöser auf Platz zwei verdrängt. Dies teilte am Freitag die Internationale Organisation für Migration (OIM) in Genf mit.
Etwas mehr als die Hälfte der Menschen, denen die OIM mit ihren weltweit 150 Aussenstellen im Jahre 2011 half, waren von Ausbeutung am Arbeitsplatz betroffen. Es handelte sich in erster Linie um Personen, die in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, im Bergbau, in der Fischerei und im Haushalt arbeiteten.
Die OIM half 2011 insgesamt rund 6200 Opfern. Davon mussten 3014 Menschen – das entspricht 53 Prozent – unter sklavenartigen Bedingungen arbeiten. Von den 6200 Opfern seien ausserdem 27 Prozent sexuelle ausgebeutet worden, sagte OIM-Mediensprecher Jumbe Omari Jumbe.
Mehrheit der OIM-Fälle betreffen Frauen
Die Mehrheit der von der OIM begleiteten Fälle betreffen Frauen – es sind rund zwei Drittel. Sie werden meist als billige Haushaltskräfte missbraucht. Nicht selten sind sie auch Opfer sexueller Gewalt. Seit einiger Zeit steigt nun auch die Zahl der Männer, die sich hilfesuchend an die OIM wenden: von 1656 im Jahre 2008 auf 2040 2011.
Die meisten Fälle von Ausbeutung wurden 2011 in Russland, Haiti, Jemen, Thailand und Kasachstan von der OIM registriert. Die Opfer kommen vor allem aus der Ukraine, Haiti, Jemen, Laos, Usbekistan sowie Kambodscha.