Eine Woche nach Beginn der verheerenden Regenfälle im Norden Chiles ist die Opferzahl weiterhin ungewiss. Bislang wurden 23 Tote gemeldet, 57 Menschen werden vermisst, wie das Nachrichtenportal Emol am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete.
Auch mehrere der 33 Kumpel, die vor drei Jahren 69 Tage lang in einer verschütteten Mine überlebten, waren von den Überflutungen betroffen. Ihre Wohnungen seien von Schlamm überschwemmt worden. Zwei von ihnen waren mehrere Tage lang unauffindbar. Sie konnten aber in der Ortschaft Paipote ausgemacht werden, wo sie ohne Strom und Telefon vom Rest der Welt abgeschnitten waren, wie der Sender Radio Cooperativa berichtete.
Die eigentlich trockene Wüstenregion in dem südamerikanischen Staat war von den schlimmsten Niederschlägen seit 80 Jahren heimgesucht worden. In die betroffenen Regionen Atacama, Antofagasta und Coquimbo seien bislang 700 Tonnen Hilfsgüter entsandt worden, wie Regierungssprecher Álvaro Elizalde mitteilte. Den Stadtverwaltungen seien 6 Milliarden Peso (knapp 9 Millionen Franken) zur Überwindung der Notlage überwiesen worden.
Etwa 30’000 Wohnungen wurden durch Sturzfluten und Erdrutsche beschädigt. Die Regierung hat die Entsendung von 1200 Notunterkünften angekündigt, die von Donnerstag an in den betroffenen Gebieten installiert werden sollen.
Wasserleitungen und Mobiltelefonverbindungen könnten in einigen Gegenden erst in knapp zwei Monaten normalisiert werden, erklärte am Dienstag der Verteidigungsminister Jorge Burgos, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete.