Opposition erkennt Wahlsieg von Togos Präsident Gnassingbé nicht an

Nach der Präsidentschaftswahl in Togo erhebt die Opposition Fälschungsvorwürfe. Die Partei CAP 2015 teilte am Mittwoch mit, sie erkenne «die betrügerischen Ergebnisse» nicht an. Ihr Kandidat Jean-Pierre Fabre erklärte sich zum rechtmässig gewählten Präsidenten.

Präsident Faure Gnassingbé bei der Stimmabgabe am 25. April (Bild: sda)

Nach der Präsidentschaftswahl in Togo erhebt die Opposition Fälschungsvorwürfe. Die Partei CAP 2015 teilte am Mittwoch mit, sie erkenne «die betrügerischen Ergebnisse» nicht an. Ihr Kandidat Jean-Pierre Fabre erklärte sich zum rechtmässig gewählten Präsidenten.

Laut vorläufigem Endergebnis wurde Togos langjähriger Staatschef Faure Gnassingbé bei der Abstimmung am Samstag für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Auf Gnassingbé entfielen demnach 58,75 Prozent der Stimmen, Fabre kam auf 34,95 Prozent. Das Wahlergebnis muss noch vom Verfassungsgericht bestätigt werden. Wahlbeobachter der Afrikanischen Union (AU) bezeichneten die Wahl als frei und transparent.

Fabre wies die Angaben der Wahlkommission aber zurück. Das Resultat widerspreche den Erhebungen seiner Parteiaktivisten. Laut deren Berechnungen habe er die Wahl klar gewonnen, sagte Fabre. Auf die Frage, ob er sich als neuer Präsident Togos betrachte, antwortete er: «Selbstverständlich». Ein erneuter Wahlbetrug dürfe nicht akzeptiert werden, sagte Fabre und rief seine Anhänger zu Protesten auf.

Das kleine westafrikanische Land wird seit Jahrzehnten von der Familie Gnassingbé regiert. Von 1967 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war General Gnassingbé Eyadéma Präsident, dann brachte die Armee seinen Sohn Faure an die Macht. Dieser wurde bei zwei von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen in den Jahren 2005 und 2010 im Amt bestätigt. Ein Gesetzentwurf zur Begrenzung der Präsidentschaft auf maximal zwei fünfjährige Amtszeiten war im vergangenen Juni vom Parlament abgelehnt worden.

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