In Bulgarien hat Ex-General Rumen Radew nach ersten amtlichen Zwischenergebnissen die erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen. Radew erhielt nach Angaben der Wahlkommission knapp 26 Prozent der Stimmen.
Der parteilose Militär a. D. wurde von den oppositionellen Sozialisten (Ex-KP) unterstützt und gilt als russlandfreundlich. Die Kandidatin der bürgerlichen Regierungspartei GERB, Zezka Zatschewa, die als Favoritin galt, kam danach mit 21,56 Prozent nur auf Platz zwei. Die Entscheidung fällt nun am 13. November in einer Stichwahl zwischen Radew und Zatschewa.
Der konsequent pro-westliche Amtsinhaber Rossen Plewneliew hatte auf eine neue Bewerbung verzichtet. Insgesamt bewarben sich 21 Kandidaten um seine Nachfolge. Mit dem neuen Staatschef wird Bulgarien am 1. Januar 2018 den EU-Ratsvorsitz übernehmen.
Der Oppositionskandidat setzte im Wahlkampf vor allem auf seine Forderung nach besseren Beziehungen zu Moskau. Er hat sich für die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland ausgesprochen.
Bei einem zeitgleich abgehaltenen Referendum stimmten am Sonntag nach den amtlichen Zwischenergebnissen gut 74 Prozent der Wähler für die Einführung eines Mehrheitswahlrechts. Fast 64 Prozent befürworteten eine strengere Wahlpflicht als die jetzt geltende.
Gut 75 Prozent stimmten für eine drastische Verringerung der jetzt grosszügigen staatlichen Subventionen für die Parteien. Es ist aber noch unklar, ob das Referendum rechtskräftig ist, da die genaue Wahlbeteiligung noch nicht ermittelt ist. Das amtliche Endergebnis soll bis Dienstagabend bekannt werden.