Oracle bringt die Spannung in den America’s Cup zurück. Die Amerikaner entscheiden in der San Francisco Bay die zweite Regatta in Folge für sich und verkürzen in der Best-of-17-Serie auf 1:6.
Die Chancen, dass die America’s-Cup-Trophäe doch in San Francisco bleibt, sind etwas gestiegen. Der Herausforderer Team New Zealand verlor nach der achten Regatta auch die neunte Wettfahrt gegen den Titelverteidiger Oracle. Den Kiwis fehlen nach wie vor drei Punkte, um Oracle zu entthronen. Für die erfolgreiche Cup-Verteidigung muss Oracle noch acht Rennsiege einfahren.
Oracle hat seinen Katamaran besser getunt und ist nun auf dem Kreuzkurs nicht mehr chancenlos, sondern sogar auf Augenhöhe. Dies zeigte sich erstmals in der Nacht auf Sonntag. In der achten Regatta hatten die Neuseeländer die Amerikaner auf dem Kreuzkurs nicht entscheidend distanzieren können. Die Kiwis lagen nach klar gewonnenem Start in Front. Auf dem Kreuzkurs unterlief ihnen aber bei Winden am oberen Limit ein folgenschwerer Fehler. Bei einem Wendemanöver drohte das Boot zu kentern und Oracle zog vorbei. Die Bilder gingen um die Welt.
Das neunte Regatta, die eine Stunde später stattfand, wurde nach zehnminütiger Renndauer wegen zu starker Winde abgebrochen. Der Abbruch wird durch den Computer ausgelöst, sobald die Windstärke den festgelegten Korridor überschreitet. Die Jury hat auf diesen Entscheid keinen Einfluss. Erneut gewannen die Kiwis den Start und lagen auf dem Kreuzkurs vorne, konnten sich aber nicht absetzen.
Am Sonntagabend machten die Amerikaner die Wende perfekt. Sie legten den besseren Start hin und gingen mit einem Vorsprung von 18 Sekunden auf den Amwind-Kurs. Dort gerieten sie nie in Bedrängnis. Im Gegenteil: Der Vorsprung wuchs auf 33 Sekunden an und betrug im Ziel 47 Sekunden – eine Machtdemonstration.