Vor dem EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise hat der ungarische Regierungschef Viktor Orban den Schulterschluss mit Russland gesucht. Budapest sei «an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und Europa interessiert», sagte Orban am Mittwoch in Moskau.
Orban traf in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen. Putin lobte der Agentur Interfax zufolge die Politik Ungarns in der Flüchtlingskrise.
Die Position sei ihm «sympathisch», da sie auf die Verteidigung der europäischen Identität gerichtet sei. Orban plädiert für eine «zweite Verteidigungslinie» südlich seines Landes.
Die beiden Politiker waren sich einig, dass der Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet Syrien nur durch eine «Auslöschung des Terrorismus» zu lösen sei. Orban sagte, Ungarn schätze Russlands Anstrengungen, «den Strom von Migranten einzuschränken».
Putin bekräftigte die Mitarbeit Russlands an der geplanten Modernisierung des ungarischen Kraftwerks Paks. Budapest sei ein «langjähriger und hoffnungsvoller Partner». Ungarn hat mit der Modernisierung der Anlage den russischen Atomkonzern Rosatom beauftragt.
Die EU-Kommission wirft dem Mitgliedsland Ungarn aber eine intransparente Auftragsvergabe vor und hat ein Untersuchungsverfahren eingeleitet.