OSZ-Entli© hat Existenzängste

Vom Bleistift, über Schoggi bis zum Teelicht: Das OSZ-Entli© wurde vom Standortmarketing mit vielen Geschenken geradezu überhäuft. Nun fürchtet es ein bisschen um sein Dasein nach der Konferenz. Das OSZ-Entli© ist etwas beunruhigt. Nicht wegen den vielen Polizisten, die zum Teil so seltsame Abzeichen auf ihren Uniformen tragen. Bären etwa und anderen Sachen. Auch nicht […]

Vom Bleistift, über Schoggi bis zum Teelicht: Das OSZ-Entli© wurde vom Standortmarketing mit vielen Geschenken geradezu überhäuft. Nun fürchtet es ein bisschen um sein Dasein nach der Konferenz.

Das OSZ-Entli© ist etwas beunruhigt. Nicht wegen den vielen Polizisten, die zum Teil so seltsame Abzeichen auf ihren Uniformen tragen. Bären etwa und anderen Sachen. Auch nicht wegen den Helikoptern, die über der Redaktion kreisen und auch nicht wegen der bevorstehenden Verdunkelung, weil im Unternehmen Mitte die Läden runtergelassen werden müssen.




(Bild: Dominique Spirgi)

Es ist erstens ein bisschen verstört wegen den vielen Gschänkli, die es erhalten hat: eine Trinkflasche von Sigg, eine Toblerone-Schokolade von Toblerone, ein Swissness-Glas samt Teelicht und Einkaufsgutschein von Manor, zwei Bleistifte von Caran d’Ache und einen Kugelschreiber (nicht von Caran d’Ache). Gadgets von Sponsoren, die im offiziellen Media Handbook zur OSZE-Ministerratskonferenz an prominentester Stelle ihre Logos platzieren konnten.

Dabei wurde dem OSZ-Entli© doch gesagt, dass der Anlass, für das es Maskottchen sein darf, etwas Offizielles und Seriöses sei. Dass es um Frieden und Zusammenarbeit und so gehe. So genau hat man es ihm aber nicht gesagt. Und auch ein Blick in das Konferenz-Programm brachte nicht wirklich Aufschluss.




(Bild: Dominique Spirgi)

So richtig mit Sorge erfüllte das OSZ-Entli© aber die Aussicht darauf, dass die Konferenz ja morgen Freitag bereits zu Ende gehen wird. Und dass es das Maskottchen dann nicht mehr brauchen wird. Im wahrsten Sinne des Wortes genährt wurden die Ängste durch schnöde Redaktionskollegen, die demonstrativ mit Take-Away-Pekingenten in der Schreibstube auftauchten…




(Bild: Dominique Spirgi)

…mit anderen Worte: mit toten Cousins des OSZ-Entli©s! Tot und erst noch staubtrocken!




(Bild: REUTERS/Larry Downing)

Ein kleiner Hoffnungsschimmer aber bleibt dem OSZ-Entli© noch. Es gibt da ein Land auf dieser Welt, das gefährdete Bratvögel begnadigt und so vor dem Ofentod bewahrt. Vielleicht gibt es also doch noch ein Happy End? Vielleicht könnte der Aussenminister John Kerry bei seinem Chef in Washington ein gutes Wörtchen einlegen?

Die Zeit jedenfalls drängt: Besagter Chinese ist bereits auf der Redaktion vorstellig geworden. Und als Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius unseren gefiederten Sympathieträger an der Pressekonferenz erspähte, fuhr er mit seiner Zunge lüstern über die dürren Pariser Lippen: «Quel Canard à la Rouen!».

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Disclaimer: Dieser Beitrag wurde dem Bundesamt für Justiz zur Berichterstattung vorgelegt. Die Antwort: Das mit den Enten-Kontingenten muss sorgfältig geprüft werden.

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