Die OSZE zeigt sich über die Eskalation der Gewalt im Osten der Ukraine besorgt. «An der Front werden Schützengräben ausgehoben, Brücken gesprengt und Minenfelder gelegt», sagte der stellvertretende Leiter des OSZE-Beobachtereinsatzes am Dienstag in Bonn.
«Beide Seiten brechen die Vereinbarung von Minsk – und zwar sowohl mit Blick auf die Einhaltung des Waffenstillstands als auch beim Abzug der schweren Waffen», sagte der Schweizer Alexander Hug der Nachrichtenagentur Reuters. Seit Ende April verschlechtere sich die Lage.
«Es gibt immer mehr Brennpunkte an Orten, wo sich die Situation beruhigt hatte», sagte Hug. «Immer öfter kommen schwere Waffen, besonders Raketenwerfer, zum Einsatz, die die Kämpfer für eine Weile nicht genutzt hatten.»
Auch für die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) werde die Lage gefährlicher. Dies hänge nicht nur mit dem Beschuss zusammen, sondern auch mit den Minenfeldern und Blindgängern, die das Durchkommen behinderten. Ziel der OSZE sei es nun, über örtlich begrenzte Feuerpausen mehr Vertrauen zwischen den Konfliktparteien zu schaffen.
Die ukrainische Armee meldete unterdessen in den Kämpfen mit den prorussischen Separatisten einen weiteren Toten und zwölf Verletzte. Das Waffenstillstandsabkommen von Minsk sollte die Gewalt in der Ostukraine beenden, erweist sich aber als brüchig.