Mit einem attraktiven Programm-Mix aus international gefeierten Festival-Highlights und vielversprechenden Trouvaillen findet das vor zwei Jahren erfolgreich wiederbelebte Theaterfestival Basel seine zweite Auflage.
Es ist bereits zwei Jahre her, aber die Erinnerungen sind noch nicht verblasst. Es sind gute Erinnerungen: 2012 hatte Carena Schlewitt als künstlerische Leiterin mit einem neuen Team das am Boden liegende Theaterfestival Basel wieder aus der Versenkung geholt und trotz zum Teil misslichen Wetterbedingungen für ein packendes Fest der Bühnenkunst gesorgt.
Am 27. August fällt der Startschuss zur zweiten Auflage. Und aus den Vorschusslorbeeren, die 2012 für volle Zuschauerränge gesorgt hatten, ist nun das auf gute Erfahrungen fussende Vertrauen erwachsen, dass es auf den Bühnen der Kaserne Basel, des Jungen Theaters Basel, des Theaters Roxy in Birsfelden und des Theaters Basel etwas zu erleben gibt, das nachhallt.
Internationale Highlights und Entdeckungen
Natürlich gibt es die schillernden Namen, die als Zugpferde dienen. Heiner Goebbels, einer der grossen Musiktheatermacher der Zeit, gehört dazu. Er wird mit dem gefeierten Projekt «When the mountain changed its clothing» das Festival eröffnen. Da ist auch der erfolgreiche einheimische Regisseur Sebastian Nübling, der mit einer Produktion des Berliner Maxim Gorki Theaters nach Basel reist. Oder die kanadische Startänzerin Louise Lecavalier, die zur Musik des türkischstämmigen DJs und Musikers Mercan Dede über die Bühne wirbeln wird.
Daneben stehen viele Positionen auf dem Programm, die man hierzulande noch nicht kennt. Die aber die Neugierde wecken, weil sie mit einem spektakulären und faszinierenden Plot aufwarten. Von denen man sich angezogen fühlt, weil man im Vertrauen auf die Programmverantwortlichen vielleicht darauf spekuliert, einer herausragenden Neuentdeckung beizuwohnen. Zum Beispiel beim hintergründigen Holocaust-Märchen «Ganesh Versus the Third Reich» des australischen Back to Back Theatre.
Bühnenkunst auf der Bühne
Das Festival ermöglicht überdies einen Einblick in eine Theaterszene, mit der man hierzulande wenig vertraut ist. Mit Amir Reeza Koohestani und seiner Mehr Theatre Group aus Teheran sind Theaterleute aus einem Land zu Gast, in dem sie sich bei ihrer Arbeit nicht so selbstverständlich auf die Freiheit der Kunst verlassen können. Ein Podium und ein Filmprogramm ergänzen den kleinen Schwerpunkt Iran im Programm.
Ansonsten haben die Programmverantwortlichen auf ein übergeordnetes inhaltliches Motto verzichtet. Wer dennoch danach sucht, stösst vielleicht auf Frauenpower. Oder ganz einfach auf berührendes, politisches, groteskes, amüsantes und aufwühlendes Theater aus allen Sparten. Und auf ein Theater, das entgegen den im Trend liegenden Ausflügen in den virtuellen oder öffentlichen Raum vornehmlich dort zu Hause ist, wo es traditionellerweise angesiedelt ist: auf der klassischen Theaterbühne.
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Theaterfestival Basel, 27. August bis 7. September.