Die durch ihren Widerstand gegen die Taliban bekannt gewordene pakistanische Schülerin Malala Yousafzai ist für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert worden. Abgeordnete aus Frankreich, Kanada und Norwegen hatten die 15-Jährige unabhängig voneinander für den Preis nominiert.
„Ein Preis für Malala wäre nicht nur zeitgemäss und passend in der Reihe der Preise für Vorkämpfer von Menschenrechten und Demokratie, sondern würde auch die Themen Kinder und Bildung auf die Tagesordnung setzen“, erklärte der Chef des Osloer Friedensforschungsinstituts, Kristian Berg Harpviken, am Freitag.
Die Pakistanerin war Anfang Oktober in ihrem Schulbus von einem Taliban-Kämpfer angegriffen und von Kugeln in Kopf und Schulter getroffen worden. Sie überlebte nur knapp. Malala war zu Bekanntheit gelangt, nachdem sie sich in einem BBC-Blog für das Recht von Mädchen auf Bildung einsetzte.
Neben Malala sind auch Menschenrechtsaktivisten für den Friedensnobelpreis nominiert, die bereits in den vergangenen Jahren für die Auszeichnung gehandelt worden waren. Unter ihnen sind der derzeit inhaftierte weissrussische Aktivist Ales Beljazki und die russische Aktivistin Ljudmila Alexejewa.
Das Vorschlagsrecht für den Preis haben tausende Persönlichkeiten, neben Parlamentariern unter anderen Minister, Vertreter internationaler Organisationen, einige Hochschulprofessoren und ehemalige Preisträger. Die Identität der Anwärter wird traditionell geheim gehalten.
Jeder, der zum Einreichen von Vorschlägen berechtigt ist, darf jedoch seinen Kandidaten öffentlich nennen. Der diesjährige Preisträger wird im Oktober bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr erhielt die Europäische Union den Friedensnobelpreis.