Knapp zwei Wochen nach Beginn seines Hungerstreiks ist der in einem israelischen Gefängnis einsitzende Palästinenserführer Ahmed Saadat vins Spital eingeliefert worden. Der Chef der Volksfront zur Befreiung Palästinas wurde in ein Gefängnisspital nahe Tel Aviv verlegt.
Dies sagte die palästinensische Abgeordnete Chalida Dscharrar am Sonntag. Sie habe keine Informationen zu Saadats Gesundheitszustand.
Eine Sprecherin der israelischen Strafvollzugsbehörde sagte, die Verlegung sei eine Vorsichtsmassnahme wegen des fortgeschrittenen Alters des Gefangenen. Saadats Gesundheitszustand sei „gut“.
Saadat, der fast 60 Jahre alt ist, verbüsst eine 30-jährige Haftstrafe wegen „Führung einer terroristischen Organisation“. Zusammen mit rund 1200 weiteren palästinensischen Häftlingen war er am 17. April aus Protest gegen die Haftbedingungen in Israel in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.
Seitdem schlossen sich fast 150 weitere palästinensische Gefangene der Aktion an. Der Hungerstreik richtet sich gegen die Administrativhaft. Diese erlaubt es Israel, Häftlinge unbegrenzt ohne Erhebung einer Anklage festzuhalten.
Der Chef der radikalen Palästinenserorganisation Hamas, Chaled Meschaal, sagte, die Gefangenenfrage werde bei der UNO eingebracht. Er habe sich darauf mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, geeinigt, sagte Meschaal in Kairo.
Zwei palästinensische Gefangene, Bilal Diab und Thaer Halahla, haben bereits seit mehr als zwei Monaten keine Nahrung mehr aufgenommen, um gegen ihre Administrativhaft zu protestieren.
Der Gesundheitszustand des 27-jährigen Diab hat sich zuletzt massiv verschlechtert. Nach Angaben des Vereins der palästinensischen Gefangenen verlor er am Sonntag zwischenzeitlich das Bewusstsein.