Marcel Broodthaers gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. In Kassel wird eine Rückschau auf sein Schaffen gezeigt – im Rahmen des Geburtstags der Weltkunstausstellung Documenta.
Palmen, Eierschalen an einer Wand und ein Interview mit einer Katze – in Kassel wird von Freitag an eine umfassende Retrospektive des belgischen Künstlers Marcel Broodthaers (1924-1976) gezeigt.
Der mehrfache Teilnehmer der Weltkunstausstellung Documenta gehöre zu den wichtigsten Vertretern zeitgenössischer Kunst, sagte die Leiterin der Kasseler Kunsthalle Fridericianum, Susanne Pfeffer, am Donnerstag.
Sie betonte, Broodthaers sei erst spät zur Kunst gekommen. Er habe daher ein distanziertes Verhältnis zu ihr gehabt und fundamentale Fragen gestellt, etwa zum Wert der Kunst.
Katzenjammer unter Dattelpalmen
Im Eingang der Schau stehen Dattelpalmen, daneben hängen Bilder mit in Reih und Glied angebrachten, zerbrochenen Eierschalen. Zudem gibt in einem Audio-Interview von Broodthaers auf Französisch eine Katze auf verschiedene Weisen immer die gleiche Antwort: Miau.
Die Schau bietet zudem Skulpturen, Zeichnungen, Dia-Projektionen und Druckgrafiken. Sie ist bis zum 11. Oktober zu sehen und ist Teil einer Festwoche zum 60. Geburtstag der Documenta.
Ein Höhepunkt ist ein Symposium mit Documenta-Leitern über die Konzepte der Weltkunstausstellung. Am 15. Juli 1955 war die erste Documenta in Kassel von Arnold Bode eröffnet worden. Es gab bislang 13 Ausgaben, die Documenta 14 wird 2017 in Kassel und Athen stattfinden.