Der Logistikdienstleister Panalpina wehrt sich beim Europäischen Gerichtshof gegen die Höhe der Kartellbusse, die ihm von der EU-Kommission aufgebrummt worden ist. Die Rückstellungen für die Busse hat den Konzern im ersten Quartal aber rote Zahlen beschert.
59,2 Mio. Fr. hat Panalpina auf die Seite gelegt, um die drohende Kartellstrafe zu zahlen, die diesen Sommer fällig wird. Dadurch resultierte unter dem Strich ein Quartalsverlust von 40,4 Mio. Franken, wie Panalpina am Freitag mitteilte. 2011 hatte der Konzern im ersten Quartal einen Gewinn von 34,9 Mio. Fr. geschrieben.
Aber auch ohne die Kartellstrafe, die gegen Panalpina und eine Reihe anderer Logistikanbieter wegen Absprachen bei der Festlegung von Aufschlägen auf den Luftfrachtraten verhängt wurde, wäre das Quartalsergebnis dieses Jahr schlechter ausgefallen als vor zwölf Monaten.
So ist der um die Busse bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen (Ebitda) um 38 Prozent auf 34,4 Mio. Fr. gesunken. Der Umsatz des Konzerns ging um 7 Prozent auf 1,54 Mrd. Fr. zurück. Gemäss Unternehmensangaben ist der Umsatzrückgang einerseits auf Wechselkurseffekte, anderseits auf das schwächelnde Luftfrachtgeschäft zurückzuführen.
Mit 8 Prozent sank dort Panalpinas Umsatz sogar noch stärker als der Markt schrumpfte (3 Prozent). Dies ist allerdings darauf zurückzuführen, dass der Konzern Verträge mit grossen Volumen aber schlechten Margen aufgelöst hat. Im Geschäft mit Seefracht stieg das transportierte Volumen dagegen auf einen neuen Rekordwert.
Investitionen führten zu Mehrkosten
Dass der Gewinn deutlich stärker zurückging als der Umsatz hat seine Ursache hauptsächlich in Investitionen, die Panalpina letztes Jahr in die Verkaufsorganisation und die Computersysteme tätigte. Diese schlagen sich nun in höheren Kosten nieder, wie es im Communiqué hiess. Panalpina betont aber gleichzeitig, dass dank Massnahmen zur Kostendämmung die Betriebskosten von Quartal zu Quartal nahezu konstant geblieben seien.