35 Jahre nach seiner Ermordung soll der salvadorianische Bischof Óscar Romero seliggesprochen werden. Papst Franziskus habe den früheren Bischof von San Salvador als Märtyrer anerkannt, teilte der Vatikan mit.
Die zuständige Heiligenkongregation erklärte in einem Dekret, dass Romero aus «Hass gegen den Glauben» getötet worden sei. Er war am 24. März 1980 erschossen worden, als er eine Messe feierte.
Die Erzdiözese von San Salvador begrüsste die Entscheidung. «Das Dekret beschert der Kirche in El Salvador immense Freude», hiess es auf Twitter. «Wir setzen unsere Gebete fort.» Der Prozess zur Seligsprechung hatte 1997 begonnen, war dann jedoch ins Stocken geraten. Einen Termin für die Seligsprechung gibt es noch nicht.
Romero setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein und galt als Gegner des Militärregimes. Vor allem den rechtsgerichteten Todesschwadronen waren die Geistlichen ein Dorn im Auge. „
Tue etwas für dein Vaterland – töte einen Priester“, war damals ein weit verbreiteter Slogan unter El Salvadors Rechten. So vergewaltigten und töteten Soldaten 1980 drei Nonnen aus den USA. 1989 verübte das salvadorianische Militär ein Massaker an Jesuiten.
Den Auftrag zu dem Attentat auf Romero soll der Major und spätere Gründer der Arena-Partei, Roberto D’Aubuisson Arrieta, erteilt haben. Der Mord am prominenten Bischof löste einen Bürgerkrieg zwischen staatlichen Sicherheitskräften, rechten Todesschwadronen und linksgerichteten Guerillaorganisationen aus, in dem bis 1992 rund 75’000 Menschen ums Leben kamen.