Papst Benedikt XVI. hat zum Abschluss seiner Mexiko-Reise zu einer friedlichen Beilegung der Konflikte im lateinamerikanischen Land aufgerufen. Das Kirchenoberhaupt sprach bei einer Messe nahe der Stadt León vor mehr als 350’000 Gläubigen.
Viele hätten die Herrschaft „falsch verstanden oder verstehen sie falsch“, sagte Benedikt XVI. Er sprach wie üblich keine konkrete Situation an, sondern betonte vor den Gläubigen im Bicentenario-Park in Silao die Grundwerte des katholischen Glaubens.
Das mexikanische Volk und weitere lateinamerikanische Länder erlebten derzeit „Momente des Schmerzes und der Hoffnung“, sagte er. Zum Abschluss der Messe erwähnte der Papst Probleme Mexikos wie „Armut, Korruption, häusliche Gewalt, Drogenhandel, Kriminalität und die Krise der Werte“.
Die mexikanische Regierung von Präsident Felipe Calderón kämpft seit Jahren unter massivem Einsatz von Sicherheitskräften gegen die Drogenkriminalität. In den vergangenen fünf Jahren wurden rund 50’000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet.
Mit Sombrero-Hut durch die Menge
Der Papst war zuvor mit Applaus und Gesängen von fähnchenschwenkenden Gläubigen begrüsst worden. Junge und alte Menschen waren zu dem Park geströmt, um an dem Gottesdienst teilzunehmen. Benedikt XVI. trug einen typisch mexikanischen Sombrero-Hut, als er im Papamobil durch die Menge fuhr.
Zuvor wurde der Papst in einem Hubschrauber über die Christusstatue auf dem 2580 Meter hohen Berg Cubilete geflogen. Die Statue ist für die Mexikaner eine Symbolfigur des Kampfes für religiöse Freiheit.
Sie war während des Krieges der mexikanischen Christen gegen die antireligiösen Revolutionäre (1926-1929) zerstört und anschliessend wieder aufgebaut worden. Die Region um die Stadt León gilt als Hochburg der Katholiken. Ohnehin hängen 84 Prozent der Mexikaner dem katholischen Glauben an, das entspricht 90 Millionen Menschen.