Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag auf einem Flugplatz bei Mailand eine Messe vor Hunderttausenden von Gläubigen zelebriert. Zum Abschluss des Weltfamilientreffens warb der Papst einmal mehr für traditionelle Wertvorstellungen geworben.
Die Familie sei angesichts gesellschaftlicher Verwerfungen als Lebensmodell verlässlicher denn je, sagte das 85-jährige katholische Kirchenoberhaupt auf dem Flughafen der norditalienischen Metropole. Zudem verteidigte er in seiner Predigt vor rund 850’000 Gläubigen arbeitsfreie Sonntage als „Oase der Besinnung und des Zusammenseins der Familie“.
Benedikt XVI. hatte sich seit Freitag in Mailand aufgehalten, um zu Gläubigen aus mehr als 150 Staaten der Welt über traditionelle Familienwerte zu sprechen. Während seines Aufenthalts feierte der Papst mehrere grosse Gottesdienste.
Unter anderem sprach er sich dabei auch gegen eine Lockerung des Zölibats aus. Bei der Messe unter freiem Himmel am Sonntag wandte sich Benedikt XVI. zudem erneut gegen die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare.
Mahnung an Politiker
Die Weltfamilientreffen waren 1994 auf Initiative von Papst Johannes Paul II. eingerichtet worden und finden alle drei Jahre statt. Am Samstagabend war der Papst auf dem Flugplatz von Bresso mit 350’000 Teilnehmern des Treffens zusammengekommen.
Dabei hatte er die Politiker davor gewarnt, Wahlversprechen abzugeben, die sie nicht einhalten könnten. „Die politischen Parteien sollten mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Eine Familie aus Griechenland sprach Benedikt auf die Krise in ihrem Heimatland an. Der Papst antwortete nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA: „Die Krise hat mich im Herzen getroffen. Die Worte sind unzureichend. Wir sollten etwas Konkretes tun, aber wir sind nicht in der Lage.“
Die Politiker sollten nicht nur auf Stimmgewinne aus sein, sondern das Allgemeinwohl im Auge haben. Zuvor hatte der Papst die jungen Katholiken aufgerufen, sich die Heiligen zum Vorbild zu nehmen.